Portugal: Größte Lithiummine Westeuropas nimmt wichtige Hürde

Im Norden Portugals könnte einmal genug Lithium für eine halbe Million Elektroautos pro Jahr abgebaut werden. Nun wurde eine wichtige Hürde genommen.

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Bewaldete Berghänge in Portugal

Hier soll das Lithium abgebaut werden.

(Bild: Savannah Ressources)

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In Portugal ist eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Eröffnung von Europas größter Lithiummine genommen worden. Die zuständige Aufsichtsbehörde APA hat die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Barroso Lithium Project im Norden des Landes unter Auflagen genehmigt, berichtet Portugal Resident. Demnach darf dem nahen Fluss Covas kein Wasser entnommen werden, eine neue Zugangsstraße muss errichtet und nahe Gemeinden sollen finanziell unterstützt werden. Beim verantwortlichen Bergbaukonzern Savannah freut man sich über den positiven Bescheid und kündigt bereits die nächsten Schritte an. In der Mine soll einmal pro Jahr Lithium für 500.000 Autobatterien abgebaut werden.

Die Genehmigung ist die erste für solch ein Lithiumprojekt in Portugal, schreibt die englischsprachige Lokalzeitung. Vor Ort gebe es immensen Widerstand von Umweltschutzorganisationen und lokalen Vereinigungen, für sie bedeute der Entscheid einen schwarzen Tag. Ihnen geht es demnach um den Erhalt eines Weltagrarerbes. Bei Savannah meint man dagegen, mit dem Bescheid der Agência Portuguesa do Ambiente die letzten Details für den technischen Rahmen des Minenprojekts bekommen zu haben. Man werde jetzt die noch ausstehenden Arbeiten am Design vornehmen, um die letzten Anträge vorbereiten zu können. Ein erster Antrag für die Einrichtung der Mine war demnach 2022 abgelehnt worden.

Lithium ist ein Schlüsselrohstoff für die Elektromobilität, auf Basis des Alkalimetalls werden Lithium-Ionen-Akku gefertigt, die in Elektroautos verbaut werden. Bisher konzentriert sich fast die gesamte weltweite Lithiumproduktion auf Australien, Chile, China und Argentinien, aber angesichts der immensen Nachfrage werden immer mehr Lagerstätten geprüft. Außerdem wird bereits seit Jahren kritisiert, dass die Europäische Union bei der Verwendung von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und Seltenen Erden viel zu abhängig von Importen ist. Bergbauprojekte wie das geplante in Portugal könnten da Abhilfe schaffen.

(mho)