Elektroauto VW ID. Buzz: Länger, kräftiger oder günstiger

Volkswagen vergrößert das Angebot beim Elektro-Bus VW ID. Buzz. Neu sind unter anderem zwei Akkus, eine Einstiegsversion und eine längere Radstandvariante.

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VW ID.Buzz XL

Mit der XL-Version des ID. Buzz bekommt der kleine E-Bus optional mehr und weniger Leistung und eine etwas größere Batterie.

(Bild: VW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
Inhaltsverzeichnis

Volkswagens elektrischer Kleinbus ist ein Erfolg: in den wenigen Monaten nach dem Marktstart wurden bereits mehr als 35.000 VW ID. Buzz verkauft. Die heute vorgestellte Version mit längerem Radstand dürfte den Erfolg weiter beflügeln. Sie soll in Europa und Nordamerika angeboten werden. Die Modellüberarbeitung bringt auch eine größere Akkuvielfalt und eine Einstiegsversion.

Zur bisher erhältlichen Karosserie mit 4,71 Metern Länge kommt eine 4,96 Meter messende Version. Mit ihren 25 cm zusätzlichem Radstand wird sie auch als Sechs- oder Siebensitzer angeboten. Das Ladevolumen steigt damit je nach Sitzkonfiguration auf 306 bis 2469 Liter. Beide Schiebetüren sind jeweils über 19 cm länger als die des elektrischen Standard-Bulli. Sie öffnen sich nicht nur elektrisch, auch die kleinen Schiebefenster lassen sich über einen Taster in der Türverkleidung bedienen.

Neu ist das 1,5 m2 große Panoramadach, das sich elektromagnetisch gegen übermäßige Sonneneinstrahlung verschatten, allerdings nicht öffnen lässt. Volkswagen spricht vom größten Glasdach seiner Geschichte und erinnert an den historischen, ebenfalls großflächig verglasten Samba.

VW ID. Buzz (5 Bilder)

Mehr umbauten Raum, größere Akkus und kräftigere Antriebe bringt die Modellpflege für den VW ID. Buzz. Aber auch eine Einstiegsvariante mit geringerer Leistung und Kapazität ist darunter.

Cockpit und Bedienung bleiben unverändert, dazu kommen aber Goodies wie das in anderen ID.-Modellen längst bewährte Head-up-Display, ein weiterentwickeltes Infotainmentsystem und ferngesteuertes Einparken per Smartphone. Die in vollausgestatteten Vans wie dem ebenfalls elektrischen Mercedes EQV beliebte Lederausstattung wird bei dieser Modellpflege nicht eingeführt.

Mit dem verlängerten Radstand bekommt der 2,7 Tonnen schwere VW ID. Buzz auch einen neuen, deutlich stärkeren Antrieb vom kürzlich vorgestellten VW ID.7. Damit leistet die Normalversion als Hecktriebler 210 kW und ein maximales Drehmoment von 560 Nm. Bisher war bei 150 kW und 320 Nm Schluss. Damit soll eine Beschleunigung in 7,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 möglich werden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei dieser Motorisierung statt bei 145 bei 160 km/h abgeregelt.

Neben dem Kernmodell folgt die Allradvariante ID. Buzz GTX mit 250 kW, die bis zu 180 km/h schnell fahren dürfte. Als Beschleunigungswert nennt Volkswagen 6,4 Sekunden. Ob der GTX mehr als die bei den Heckantriebsmodellen weiterhin auf eine Tonne beschränkte Anhängelast bekommen wird, ist noch nicht bekannt.

Als neue Einstiegsversion bringt Volkswagen den ID. Buzz mit 125 kW, der über einen 63 kWh großen Akku verfügt. Die Versionen mit 210 und 250 kW bekommen eine Batterie des chinesischen Zulieferers CATL, die mit 91 kWh (85 kWh netto) im WLTP eine Reichweite von bis zu 460 Kilometer ermöglichen soll. Zur Orientierung: In einem ersten Test brauchte unser Kollege Christoph M. Schwarzer bei einem autobahnlastigen Profil inklusive Ladeverlusten 28,2 kWh/100 km.

VW ID. Buzz (9 Bilder)

Neu ist die optionale dritte Sitzreihe. Alternativ bekommt man vorn mehr Platz und gleichzeitig einen größeren Kofferraum.

Die Ladeleistung steigt wie beim gerade überarbeiteten VW ID.3 auf 170 kW und damit soll das Ende nicht erreicht sein. Wichtig auf langen Strecken ist allerdings eher der Verlauf der Ladekurve. Hier hat VW noch einiges aufzuholen. Im erwähnten Test lag die Peakleistung bei 185 kW.

Marktstart für den VW ID. Buzz XL soll im Januar 2024 sein, kurz danach folgen Allrad- und Einstiegsversion. Zu den Preisen hält sich Volkswagen aktuell noch bedeckt, doch nachdem der aktuelle VW ID. Buzz bei rund 65.000 Euro startet, dürfte es für die Version mit langem Radstand und deutlich mehr Leistung bei knapp 70.000 Euro losgehen. Die XL-Version ist vorerst nur als Pkw erhältlich, die Nutzfahrzeug-Version bleibt zunächst beim normalen Radstand und der Gesamtlänge von 4,71 Metern.

(fpi)