Tim Renner trennt sich von Universal Music Germany

Der Chef von Universal Music Germany ist nicht einverstanden damit, dass trotz des Erfolgs bei deutschen Künstlern gespart werden soll.

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Der Chef von Universal Music Germany, Tim Renner, verlässt das Unternehmen zum Ende dieses Monats. Die Entscheidung war bereits Anfang Dezember 2003 mit CEO Jorgen Larsen abgesprochen worden, teilt die Universal Music Group am heutigen Donnerstag mit. Der Grund sind Meinungsverschiedenheiten über die Sparpolitik des Unternehmens. Larsen soll Renners Aufgaben vorübergehend übernehmen. Renner leitete Universal Music Germany seit Oktober 2001.

Grund für das Ausscheiden sind wohl unterschiedliche Auffassungen, wie man angesichts von der Branche oft beklagter Raubkopien und Musiktausch über Peer-to-Peer-Filesharing das Geschäft ankurbelt. In überraschender Offenheit heißt es in einer Mitteilung von Universal, Renner sei mit geplanten Einsparungen für nationale Künstler nicht einverstanden. Er könne die internationalen Sparmaßnahmen von Universal zwar nachvollziehen; bei ihrer Anwendung auf lokale Künstler und die damit zusammenhängende Organisationsstruktur gebe es aber unterschiedliche Auffassungen. "Ich glaube fest daran, dass der Markt auch Repertoire aus Szenen und Nischen braucht, um authentische Inhalte zu entwickeln. Obwohl der Markt deutlich geschrumpft ist, haben wir im vergangenen Jahr wieder an Umsatz mit deutschen Künstlern hinzugewonnen, dem Markttrend getrotzt", zitiert die Mitteilung Renner.

Larsen bedauert Renners Entscheidung. Er habe dazu beigetragen, dass der Marktanteil des Unternehmens um 3 Prozent gesteigert werden konnte. Im Jahr 2003 habe Universal Music Germany die besten Chartergebnisse und den größten Marktanteil in der Geschichte des Unternehmens gehabt. Die sich verschlechternde Situation auf dem deutschen Markt mache es erforderlich, dass in allen Geschäftsbereichen gespart wird. "Wir werden weiter in die gesamte lokale Palette investieren, dabei aber ein besonderes Augenmerk auf Mainstream-Künstler haben", heißt es in der englischsprachigen Mitteilung. (anw)