Mangelnder Kinderschutz bei der Xbox: Microsoft zahlt 20 Millionen US-Dollar

Wenn Kinder einen Xbox-Account angelegt haben, hat Microsoft die Daten jahrelang nicht ausreichend geschützt. Jetzt gelobt der Konzern Besserung.

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(Bild: Shutterstock.com/Alex Van Aken)

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Microsoft hat eingewilligt, 20 Millionen US-Dollar an die US-Telekommunikationsaufsicht FTC zu bezahlen, um einen Streit über mangelnden Kinder- und Jugendschutz auf der Xbox beizulegen. Das teilte die Federal Trade Commission jetzt mit. Demnach hat Microsoft bis 2021 bei der Einrichtung eines Accounts auch dann zu viele persönliche Daten abgefragt, wenn das angegebene Geburtsdatum deutlich gemacht hat, dass sich hier ein Kind unter 13 Jahren anmeldet. Außerdem habe der Konzern zwischen 2015 und 2020 auch dann Daten von Kindern gespeichert und teilweise jahrelang vorgehalten, die beim Anlegen eines Kontos eingegeben wurden, bevor dieser Prozess abgebrochen wurde. Microsoft habe mehrere Maßnahmen angekündigt, um den Kinderschutz zu verbessern.

Wie die FTC erläutert, stellt das behauptete Vorgehen einen Verstoß gegen den Children’s Online Privacy Protection Act (COPPA) dar. Microsoft habe über die Xbox-Spielkonsole widerrechtlich Daten von Kindern gesammelt, ohne die Eltern zu informieren und Informationen illegal vorgehalten. Dabei sei vorgeschrieben, dass bei Kindern unter 13 Jahren eine überprüfbare Bestätigung durch die Eltern erfolgt, bevor jegliche personenbezogene Daten von Kindern gesammelt und benutzt werden. Microsoft hat sich der Einschätzung offenbar angeschlossen und gegenüber Reuters bereits versichert, dass man vorhabe, sich an die Vorgaben zu halten. Noch muss aber ein Gericht der Einigung zustimmen.

Laut der FTC hat Microsoft zugesichert, dass Eltern, deren Kinder keinen separaten Xbox-Account haben, künftig informiert werden, dass ein solcher zusätzlichen Schutz für diese bedeutet. Außerdem soll nachträglich die Zustimmung für Accounts von Kindern eingeholt werden, die vor dem Mai 2021 angelegt wurden. Weiterhin soll ein System eingerichtet werden, über das gesammelte Daten gelöscht werden können. Obendrein sollen die Spielepublisher informiert werden, wenn weitergegebene Informationen von einem Kind stammen, damit sich auch die an die Vorgaben von COPPA halten.

(mho)