FBI warnt: Zahl der Sextortion-Fälle nimmt zu, KI erleichtert Manipulation

KI ist Fluch und Segen zugleich: Laut FBI nehmen nun die Fälle von manipulierten Bildern und Videos mit sexuellen Handlungen zu, um Menschen zu erpressen.

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Auf Stufen sitzendes Mädchen schlägt die Hände vors Gesicht

(Bild: Alex Snaps CC BY 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Das US-amerikanische Federal Bureau of Investigation (FBI) warnt die Öffentlichkeit vor Erpressungsfällen mit künstlich erstellten oder manipulierten Fotos und Videos, die Menschen bei sexuellen Handlungen zeigen – der sogenannten "Sextortion" (Extortion = Erpressung). Diese Gefahr wachse durch die rasante Entwicklung von KI-Tools und ihrer breiten Verfügbarkeit. Das FBI verzeichne seit April 2023 eine Zunahme von Sextortion.

Mit fortschreitender technischer Entwicklung lassen sich immer leichter Medieninhalte von Situationen generieren, die es so nie gegeben hat – die sprunghaften Entwicklungen von KI-Tools machen dies umso schneller möglich. Das ist bereits ein Problem im politischen Raum, wenn Politikerinnen und Politikern in "Deepfakes" Worte in den Mund gelegt werden, die sie so nie gesagt, oder wenn sie bei Handlungen gezeigt werden, die sie nie begangen haben. Das kann aber mittlerweile auch für die normale Bevölkerung ein Problem sein, wenn Inhalte generiert werden, mit denen auf die Betroffenen Druck ausgeübt werden kann.

Es gebe fortlaufend Berichte von Opfern, die mit manipulierten Fotos und Videos von sexuellen Handlungen erpresst werden, erklärt das FBI in seiner Warnung. Von dieser Erpressungsmasche seien auch Minderjährige betroffen. Eine Zunahme der Vorfälle registriere das FBI seit April dieses Jahres.

Die Erpresser verlangten in der Regel Geld von den Opfern oder im Austausch echte Fotos und Videos von sexuellen Handlungen. Für die Erpressung werden Fotos und Videos verändert oder generiert, dann in sozialen Medien oder auf Porno-Seiten verbreitet. Es wird auch gedroht, die manipulierten Inhalte direkt an Freunde und Verwandte zu schicken.

Die Fotos und Videos, die als Vorlage für die Deepfakes dienen, werden laut FBI häufig von den Nutzerkonten sozialer Medien entnommen. Dementsprechend rät das FBI dazu, so wenige Fotos und Videos wie möglich online zu stellen. Eltern sollten kontrollieren, was Kinder und Jugendliche im Netz teilen. Um zu erfahren, was mit Fotos passiert sein kann, könne etwa auch die Bilder-Rückwärtssuche eingesetzt werden.

Die Erpressung oder Abmahnung mittels angeblichen Informationen zu sexuellen Vorlieben, dem Porno-Konsum oder dem Besitz von Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Kindern ist bereits länger bekannt.

(kbe)