Googles Bard kann besser rechnen und logisch antworten

Dank "implizierter Codeausführung" soll Googles KI-Chatbot Bard besser rechnen und logische Fragen beantworten können. Dazu erstellt Bard selbst Code.

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(Bild: Google Blogbeitrag)

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Große Sprachmodelle antworten, indem sie die statistisch wahrscheinlichsten Wörter oder auch nur Buchstabenreihen aneinanderhängen. Für manche Aufgaben ist das absolut ungeeignet. Das gilt für quasi jede Rechenaufgabe, aber auch beispielsweise für die Eingabe, was "zwei mal drei macht" – denn das ist sowohl eine wirklich simple Rechnung, gleichwohl aber auch Pipi Langstrumpfs Liedtext, in dem sie ein falsches Ergebnis besingt. Google hat beim eigenen KI-Chatbot Bard genau hier Verbesserungen vorgenommen.

Mathematische Aufgaben und Logikfragen soll Bard dank einer "implizierten Codeausführung" deutlich besser können. Im Grunde hebelt diese das Sprachmodell ein Stück weit aus, ergänzt es zumindest. Statt der von einer KI generierten Antwort werden diese wieder durch übliche Computerberechnungen gegeben. Neu ist dabei auch, dass Bard auf sie zurückgreifen kann und erkennt, wann das sinnvoll ist. In einem Blogbeitrag nennt Google als Beispielfragen: "Was sind die Primfaktoren von 15683615?"

Eine andere Frage lautet: "Drehen Sie das Wort Lollipop für mich um." Da sich Bard in Deutschland noch nicht testen lässt, habe ich diese Aufforderung in das Konkurrenzprodukt Bing eingegeben. Dort wird Lollipop rückwärts "piplolol" geschrieben. Gefolgt von der Hoffnung, dass dies die Frage beantwortet hätte, Grinsesmiley. Danke Bing, aber nein.

Eine rein statistische Autovervollständigung kann solche Aufgaben eben nicht korrekt erfüllen. Die implizite Codeausführung bedeutet konkret, dass Bard selbst diesen Code unter der Haube schreibt, ihn ausführt und dadurch zu dem (hoffentlich) richtigen Ergebnis kommt, schreibt Google im Blogbeitrag. Dort ist auch ein Code-Beispiel zu sehen, das popilloL auswirft.

Mit der Umstellung habe es eine Verbesserung der Ergebnisse um 30 Prozent gegeben. Wirklich fehlerfrei sei Bard trotzdem auch in diesen Bereichen nicht. Es ist möglich, dass der Chatbot die Aufgabe nicht als solche erkennt oder sie erkennt, aber Fehler im Code zu einem falschen Ergebnis führen.

Google schreibt in dem Blogbeitrag auch, dass Bard eine neue Export-Funktion für Google Sheets bekommt.

(emw)