USA: DVD-Kopiersoftware illegal

In San Francisco hat ein Bundesgericht die Kopiersoftware DVD X Copy der 321 Studios für illegal erklärt und entschieden, dass das Unternehmen die Software in dieser Form nicht mehr vertreiben darf.

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In San Francisco hat ein Bundesgericht die Kopiersoftware DVD X Copy der 321 Studios für illegal erklärt und entschieden, dass das Unternehmen die Software in dieser Form nicht mehr vertreiben darf. Bereits vor acht Monaten hatte die Motion Picture Association of America (MPAA) gegen das Unternehmen aus St. Louis (Missouri) geklagt, DVD X Copy verstieße wegen des eingebauten Entschlüsselungscodes, der das Kopieren von mit CSS geschützten DVDs ermöglicht, gegen die Urheberrechte der Filmstudios. Dies sah auch die Richterin Susan Illston so, die die Urheberrechte der Hollywood-Firmen über das Recht auf eine private Digitalkopie stellte.

Die freie Meinungsäußerung werde durch ein Verbot solcher Kopiersoftware nicht behindert, immerhin stehe es ja jedem frei, analoge Kopien zum Privatgebrauch anzufertigen, argumentierte die Richterin. Somit erklärte sie allein das Bereitstellen eines Werkzeuges zum Umgehen von Kopierschutzmechanismen für illegal, unabhängig davon, ob es für erlaubte Privatkopien oder verbotene kommerzielle Kopien genutzt würde. MPAA-Chef Jack Valenti sah das Urteil mit Genugtuung: "Die heutige Entscheidung gibt ein klares Signal, dass es für die Firmen sehr wichtig ist, ihre Werke vor Raubkopien schützen, um digitale Unterhaltungsmedien auch weiterhin mit Freude anbieten zu können."

Nun haben die 321 Studios sieben Tage Zeit, um den Vertrieb ihrer Software zu stoppen. Möglich wäre auch ein weiterer Verkauf der Software ohne den fraglichen DeCSS-Algorithmus. Nach eigenen Angaben haben die 321 Studios das Programm in den USA bisher etwa eine Million Mal verkauft. Sie wollen gegen das Urteil Berufung einlegen und den Fall wenn nötig bis vor den Supreme Court oder den Kongress bringen. "Dies ist viel zu wichtig für den Konsumenten und die weitere Entwicklung unserer Kultur", sagte der Präsident der 321 Studios Robert Moore. Allerdings sind in den USA noch drei weitere Klagen gegen das Unternehmen anhängig. (hag) / (uma)