GDC: Taktische Wabenkämpfe in Civilization 5

Firaxis neueste Version des Aufbaustrategiespiels steigt auf ein hexagonales Spielfeld um und integriert kostenlose User-Mods im spieleigenen Browser.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 188 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Am Rande der Game Developers Conference, die noch bis zum 13. März in San Francisco stattfindet, haben Take 2 Interactive und Firaxis Games erstmals ihre neue 5. Version des Strategieklassikers Civilization vorgestellt. Im Unterschied zu den Vorgängern wird Teil 5 nicht von Designer-Legende Sid Meier entwickelt, sondern von Jon Shafer, der ursprünglich aus der User-Mod-Szene stammt und vor fünf Jahren zu Firaxis stieß. Seine enge Verbindung zur Hobby-Entwickler-Szene fließt denn auch in das Spieldesign ein. Civilization V soll einen umfangreichen Editor mitbringen, mit denen Anwender das Spiel und seine Regeln nach Belieben abändern können. Mussten Spieler bislang nach solchen Civilization-Modifikationen auf speziellen Fan-Webseiten suchen, so kann man sie in Teil fünf direkt im Spielmenü auswählen und herunterladen.

In Civilization 5 erweitern kleine Stadtstaaten die diplomatischen Möglichkeiten und gehen Bündnisse mit dem Spieler ein.

(Bild: Take 2 Interactive)

In die Bedienoberfläche flossen viele Ideen aus dem Konsolenableger Civilization Revolution ein. Popups halten den Spieler über Begegnungen und Kämpfe auf dem Laufenden. In Anlehnung an Panzer General bewegen sich die Einheiten nun nicht mehr über quadratisch angeordnete Spielfelder, sondern über eine sechseckige Wabenstruktur. Die einzelnen Einheiten können nicht mehr zu großen Armeen übereinandergestapelt werden. Was sich zunächst wie ein Rückschritt anhört, soll den Kämpfen einen größeren taktischen Tiefgang verleihen. Denn künftig können sich nicht nur direkt berührende Einheiten bekämpfen, sondern Bogenschützen und andere Fernwaffen aus der zweiten Reihe schießen. Jede einzelne Einheit soll deutlich schwieriger zu besiegen sein als bisher. Allerdings braucht es auch deutlich mehr Zeit und Rohstoffe, um sie zu produzieren. Dadurch zieht der Spieler mit wenigen schlagkräftigen Einheiten ins Feld, was die Kämpfe deutlich entschlacken soll. Auch die Geländetopografie spielt eine wichtigere Bedeutung. Städte können sich nun über Ausbauten selbst verteidigen und benötigen keine stationierten Armeen mehr.

Ausgebaut wurde auch die Diplomatie: Zu den gegnerischen Ländern sind kleinere Stadtstaaten hinzugekommen. Wer diese nicht erobert, sondern zu ihnen freundliche Beziehungen knüpft, der kann sie als Verbündete im Krieg gewinnen und mit ihnen lukrativen Handel betreiben. Auch die Grafik wurde überarbeitet und zeigt deutlich lebendigere Landschaften. Das Spiel wird sowohl Multi-Core-Prozessoren als auch DirectX 11 unterstützen.

Bei dem hexagonalen Spielfeld hat sich Entwicklungschef Jon Shafer vom Panzer General inspirieren lassen.

(Bild: Take 2 Interactive)

Civilization 5 soll in diesem Herbst ausschließlich für den PC erscheinen. Das Spiel hat keinerlei Verbindung zu Civilization Network, das Sid Meier derzeit für Facebook entwickelt. Es wird außer der User-Mod-Integration keine eigenen speziellen Szenarien mitbringen, sondern sich auf den Kernmodus konzentrieren, der die Entwicklung der Menschheit innerhalb der vergangenen 6000 Jahre nachzeichnet. (hag)