Mobilfunkbetreiber müssen Bedarf für UMTS wecken

Die Mobilfunkindustrie müsse den Markt, den sie erschließen will, erst noch erschaffen, dies sagte der Telekommunikationsexperte Roman Friedrich in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel.

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Von
  • Boi Feddern

Die Mobilfunkindustrie müsse den Markt, den sie erschließen will, erst noch erschaffen, dies sagte der Telekommunikationsexperte Roman Friedrich in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel. Die Übertragung von Sprache habe man dem Kunden als Produkt nicht verkaufen müssen. Um dagegen mobile Datendienste den Kunden schmackhaft zu machen, brauchen die Betreiber gute Argumente. Zuletzt habe sich die Mobilfunkindustrie zu sehr damit beschäftigt, die technischen Probleme in den Griff zu bekommen und dabei die Entwicklung von Anwendungen für UMTS vernachlässigt.

Bisher ist nur SMS als Datendienst ein Erfolgsschlager. Der Anteil der Datendienste am Gesamtumsatz der Branche liegt bei etwa 17 Prozent. 15 Prozent entfallen allein auf SMS-Dienste. Während 2002 die Umsätze mit Datendiensten in Europa, USA und Asien ein Volumen von rund 26 Milliarden Euro betrugen, lag der Umsatz mit Sprachdiensten bei rund 229 Milliarden Euro. Die Unternehmnensberatung Booz Allen Hamilton sieht die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für Datenumsätze von 2002 bis 2007 bei 24 Prozent. Bei Sprachdiensten soll sie nur vier Prozent betragen.

In Deutschland hat Vodafone bereits die kommerzielle Vermarktung von UMTS gestartet, T-Mobile will bald folgen. O2 plant im Mai erste UMTS-Handys und Dienste auf den Markt bringen, während E-Plus zwar UMTS-Angebote bereitstellen will, aber weiter mehr auf die Telefonie setzt. (boi)