Analyse: Google-Steuer könnte Lokalzeitungen stützen

Das Geld könnte auch anderen Nachrichtenmedien zugute kommen und damit die Meinungsfreiheit sichern.

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Ein unabhängiger britischer Untersuchungsausschuss über die Zukunft der Gesellschaft, dem der Politikberater Geoff Mulgan vorsitzt, warnt vor einem Fließbandjounalismus mit recycelten Nachrichten (recycled churnalism ). Um dem zu begegnen, empfiehlt er in einem Bericht, aus dem der Guardian vorab zitiert, eine Steuer für Google und andere Websites, die Nachrichten von anderen Online-Angeboten übernehmen. Dieses Geld könne Lokalzeitungen unterstützen, die unter der Verlagerung von Anzeigen ins Web besonders leiden und vom Massensterben bedroht seien. Dem seien allein im letzten Jahr mehr als 100 britische Regionalzeitungen zum Opfer gefallen. Dies habe zu der Situation geführt, dass allein vier Verlage 70 Prozent der Regionalpresse kontrollieren und drei Senderketten (BBC, ITN, BSkyB) sogar die gesamten Fernsehnachrichten.

Durch die vorgeschlagene Steuer auf Aggregator-Websites würde nach Berechnungen des Ausschusses allein Google mit jährlich mehr als 100 Millionen britischen Pfund zur Stützung regionaler Zeitungen und damit zur Meinungsvielfalt beitragen. Darüber hinaus empfiehlt der Bericht mit dem Namen "Making Good Society", den der Ausschuss am 18. März veröffentlichen will, auch neue nichtkommerzielle Webangebote zu fördern, beispielsweise Nachrichtenangebote mit philanthropischem Anspruch. ()