Gericht in London: Craig Wright ist nicht der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto

Vor dem High Court of England and Wales ging es einmal mehr um die Frage, ob Craig Wright den Bitcoin erfunden hat. Das Urteil kam jetzt überraschend schnell.

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Bitcoin-Münze

(Bild: interestingworks/Shutterstock.com)

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Der in Großbritannien lebende australische Computerwissenschaftler Craig Wright ist nicht der Erfinder des Bitcoins. Das hat der High Court of England and Wales nach einem fünfwöchigen Prozess ungewöhnlich rasch entschieden, berichtet die BBC.

Eigentlich sei erwartet worden, dass sich Richter James Mellor für eine abschließende Prüfung des Falls zurückzieht, stattdessen habe er direkt geurteilt: "Dr. Wright ist nicht die Person, die den Namen Satoshi Nakamoto angenommen oder unter ihm aktiv war – Dr. Wright ist nicht die Person, die das Bitcoin-System erschaffen hat", meint der Richter demnach. Eine schriftliche Begründung soll folgen.

Laut der BBC ging es in dem Prozess vor der Abteilung für geistiges Eigentum um eine Klage gegen Wright, die von mehreren Bitcoin-Firmen eingereicht worden war. Die haben dem Akademiker demnach vorgeworfen, mit seinen aggressiven Klagen gegen Kryptogeld-Projekte insgesamt für Unsicherheit in dem Markt zu sorgen.

Dabei habe er auch Dokumente gefälscht, um seine angebliche Identität als Erfinder Bitcoin zu beweisen. Sogar im Lauf des Verfahrens in London soll er Dokumente gefälscht haben. Wright fordert demnach immer wieder, große Geldsummen von Kryptofirmen ein. Vor Gericht hat er nun argumentiert, wenn er nicht Satoshi Nakamoto wäre, hätte sich der echte bestimmt längst beschwert, schreibt die BBC noch. Den Richter hat er damit nicht überzeugt.

Wright sorgt seit 2016 mit der Behauptung für Furore, gemeinsam mit seinem 2013 verstorbenen Geschäftspartner Dave Kleiman die Kryptowährung erschaffen und das berühmte Whitepaper dazu verfasst zu haben. Als erste Bitcoin-Miner hätten sie hunderttausende Bitcoin geschürft, die jetzt dutzende Milliarden Euro wert sind.

Wrights Behauptung war anfangs von vielen Seiten Glauben geschenkt worden, sogar den damaligen Bitcoin-Core-Chefentwickler konnte er zunächst überzeugen. Rasch waren die Zweifel aber immer größer geworden, die vermeintlichen Belege hatten sich als Taschenspielertricks wie nachdatierte Dokumente entpuppt. Beweisen könnte Wright die Behauptungen, indem er nachweist, dass er tatsächlich Zugriff auf das fragliche Bitcoinvermögen hat. Das tut er nicht.

(mho)