Blender 4.1 mit Verbesserungen im Detail

Die Entwickler der freien 3D-Software Blender haben kleine Änderungen unter der Haube vorgenommen, aber auch an der Benutzeroberfläche gefeilt und poliert.

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Der Splashscreen von Blender 4.1 zeigt eine Szene von Lynxsdesign.

(Bild: Blender)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Gottfried Hofmann
Inhaltsverzeichnis

Die freie 3D-Software Blender ist in Version 4.1. erschienen. In der neuen Version haben die Entwickler an einigen Stellschrauben gedreht, die etwa die Rauschentfernung in fertig gerenderten Bildern erleichtert. Aber auch bei der Nutzeroberfläche hat sich etwas getan.

Beim Erzeugen des finalen Bildes, dem sogenannten Rendering, bleibt je nach Verfahren ein Rauschen im Bild, das im Nachhinein über das sogenannte Denoising entfernt wird. Die Grafikkarte konnten dafür bisher nur Nutzer von nVidia-Hardware einsetzen. Mit OpenImageDenoise funktioniert es in Blender 4.1 jetzt auch auf Intel-GPUs mit Xe-HPG-Architektur oder neuer und mit Apple Silicon mit macOS 13.0 oder besser. Grafikkarten auf Basis von AMD RDNA2 und RDNA3 werden aufgrund von Stabilitätsproblemen erst im kommenden Blender 4.2 unterstützt.

Beim sogenannten Baking werden Zwischenergebnisse abgespeichert, damit sie nicht immer wieder neu berechnet werden müssen. Dafür gibt es in den Geometry Nodes jetzt eine eigene Node, mit der Geometrie und Volumen zwischengespeichert werden können. Daten, die mehrfach vorkommen, sollten jetzt besser erkannt und nur jeweils einmal gespeichert werden.

Rotationen werden jetzt etwas weniger mathematisch gehandhabt. Anstatt wie bisher den Vector-Eingang zu verwenden, gibt es für Rotationen einen eigenen Socket und die Rotate Euler-Node wurde durch die Rotate Rotation-Node ersetzt, welche schneller arbeiten und einfacher in der Bedienung sein soll. Über die neue Node Active Camera kann die gerade in der Szene aktive Kamera ermittelt werden und die Menu Switch-Node erlaubt das Erstellen von Dropdown-Menüs für Nodegroups, was beim Erstellen von eigenen Werkzeugen hilfreich ist. Solche über Geometry Nodes definierte, selbstgebaute Werkzeuge lassen sich jetzt auch im Objekt Mode einsetzen.

Der Import von 3D-Objekten in den Formaten Alembic, Collada, OBJ, OpenUSD, PLY, und STL funktioniert jetzt auch per Drag-and-Drop in den 3D-Viewport und Outliner. Weitere Formate, deren Importer auf Python aufsetzt, sollen folgen. Der Import und Export von Dateien im STL-Format ist nun in C++ geschrieben und drei bis zehnmal so schnell wie die bisherige Python-Implementierung, welche zur Überbrückung weiter mitgeliefert wird.

Die Unterstützung für die modernen Austauschformate glTF und USD wurde ebenfalls deutlich aufgebohrt. So können mit USD nun Armatures für Figuren und Shapekeys exportiert werden. Beim Import von USD-Dateien werden verschiedene Instanzen unterstützt. Der Exporter ins glTF-Format kann jetzt auch über Geometry Nodes definierte Instanzen exportieren und beim Export auf Wunsch die entstandenen Dateien für die Darstellung im Web optimieren.

Eine Reihe von Nodes hat Verbesserungen erhalten. Die Split Node ersetzt die Split Viewer Node. Mit ihr kann man das Bild in zwei Hälften aufteilen, um z.B. die Auswirkungen von Effekten zu vergleichen. Anders als die Split Viewer Node hat sie aber einen Ausgang, über den man den zweigeteilten Bereich weiter bearbeiten kann.

Beispiel für den Kuwahara-Filter mit variabler Größe. In diesem Beispiel sind die hellen Bereiche stärker gefiltert, dadurch bleiben die feinen Drähte in der dunkleren Bildmitte erhalten.

(Bild: G. Hofmann)

Mit dem Kuwahara-Filter lässt sich ein Bild im Stil eines Gemäldes verfremden. Der Effekt kann jetzt optional mit höhrer Präzision ausgeführt werden und der Radius lässt sich variabel Steuern. Dadurch kann man z.B. helle Bereiche eines Bildes stärker verfremden.

Blender bringt einen Editor für Videoschnitt mit. Dieser zeigt bei Tonspuren jetzt automatisch die Wellenform an und es gibt eine Option, nur die obere Hälfte anzuzeigen. Beim Drehen oder Ändern der Größe eines Strips wird jetzt automatisch der für die Aktion sinnvollste Filter ausgewählt und an zahlreichen Stellen wurde die Performance verbessert.

Die Vector Scopes lassen sich jetzt einfärben, wodurch die Farbtöne im Bild direkt sichtbar werden.

(Bild: G. Hofmann)

Die Werkzeuge zur Bildanalyse haben ebenfalls ein Update erhalten. In den Histogrammen lassen sich die einzelnen Farbkanäle jetzt besser unterscheiden und die Vector Scopes, mit denen die Saturierung eines Bildes geschätzt werden können, lassen sich jetzt einfärben, damit man die Farbtöne direkt ablesen kann.

Blender 4.1 steht ab sofort für Windows, macOS und Linux sowie als Quellcode zum Download zur Verfügung.

(vbr)