Odroid H4: Bastelcomputer mit mehr Leistung und Anschlüssen

Die neue Odroid-Generation bekommt viel mehr Leistung. Dafür wachsen sie und setzen neue Gehäuse voraus.

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Bastelcomputer Odroid H4 Ultra

Der Odroid-H4-Bastelcomputer in der Ultra- und Plus-Konfiguration – erkennbar an den zwei Ethernet-Ports.

(Bild: Hardkernel)

Lesezeit: 4 Min.

Der südkoreanische Hersteller Hardkernel hat größere Umbauarbeiten an seinen Odroid-Bastelcomputern vorgenommen und als H4-Serie vorgestellt. Die inzwischen drei Jahre alten Jasper-Lake-Prozessoren machen Intels aktueller Stromspar-CPU-Serie Alder Lake-N Platz – damit gehen Änderungen am Platinendesign und den Gehäusen einher.

In der 4er-Serie gibt es jetzt drei Modelle: den Odroid-H4, H4+ und H4 Ultra. Im Topmodell sitzt der Core i3-N305. Der Prozessor bringt Performance-Verbesserungen an drei Fronten: Er verdoppelt die Anzahl der CPU-Kerne auf 8, jeder davon taktet höher (bis zu 3,8 GHz), zudem verwenden sie Intels neuere Gracemont- statt Tremont-Architektur.

Über Hunderte Benchmarks hinweg hat Hardkernel einen durchschnittlichen Geschwindigkeitszuwachs von 86 Prozent zwischen dem Odroid-H4 Ultra und Odroid H3+ gemessen (jeweils mit offenen Powerlimits). In reinen Multithreading-Aufgaben soll der Neuling noch schneller sein.

Odroid-H4-Serie und offizielle Gehäuse (8 Bilder)

(Bild: Hardkernel)

Der stärkere Prozessor hat aber auch seinen Preis: Die Thermal Design Power (TDP) steigt von 10 auf 15 Watt. Zudem gibt Einschränkungen beim Arbeitsspeicher, weil Intel Alder Lake-N mit einem Single-Channel-Interface aufgelegt hat.

Dadurch lässt sich nur noch ein einzelner SO-DIMM einbauen. Immerhin: Dank der höheren DDR5-Taktfrequenz soll es dadurch keine Leistungseinbußen geben. Offiziell gibt Intel die CPUs für maximal 16 GByte RAM frei, praktisch sollen aber auch neue 48-GByte-Module mit DDR5-4800-Geschwindigkeit funktionieren. Ein 32-GByte-Modul läuft mit DDR5-5600-Frequenzen.

Da sich die PCI-Express-Lanes des Prozessors nicht mehr so flexibel nutzen lassen, setzt Hardkernel jetzt auf einen externen SATA-Controller. Er stellt vier 6-Gbit/s-Anschlüsse (SATA 3) bereit, allerdings limitiert die Anbindung über eine einzelne PCIe-3.0-Lanes (ca. 8 Gbit/s) die Übertragungsrate. Mehr als zwei SATA-SSDs lassen sich nicht gleichzeitig auslasten.

Zum Einsatz kommt der Asmedia-Controller ASM1064, der im Gegensatz zu einigen Konkurrenzprodukten gängige Stromsparmechanismen beherrscht. Im Leerlauf soll er die elektrische Leistungsaufnahme um ein Watt erhöhen.

Es gibt weiterhin einen M.2-Steckplatz für eine flotte NVMe-SSD mit vier PCIe-3.0-Lanes. Wer eine solche nicht benötigt, kann auch bei den H4-Modellen die bisherige Ethernet-Karte einbauen. Mit ihr verdoppeln sich die 2,5-Gigabit-Ports von zwei auf vier.

Fortschritte bringen die Alder-Lake-N-Prozessoren auch bei den Display-Anschlüssen. Statt zwei lassen sich jetzt drei Monitore anschließen – auf Wunsch mit 4K-Auflösung bis 60 Hertz. Dazu gibt es zweimal Displayport 1.2 und einmal HDMI 2.0.

Spezifikationen der Odroid-H-Bastelcomputer aufgeschlüsselt.

(Bild: Hardkernel)

Beim Odroid H4+ verlötet Hardkernel den langsameren Vierkerner "Intel Prozessor" N97. An dieser Stelle kreidet der Hersteller Intels Namensgebung an, da dieses Modell schneller arbeitet als der häufig eingesetzte N100.

Der Odroid H4+ nutzt ebenfalls den N97, ist allerdings weiter abgespeckt, um den Preis möglichst weit nach unten zu drücken. Der SATA-Controller fehlt – Interessierte müssen zwingend den M.2-Steckplatz verwenden –, zudem gibt es nur einmal 2,5-Gigabit-Ethernet.

Der SATA-Controller ist derweil auch der Hauptgrund, warum die H4-Boards an beiden Kanten einen Zentimeter länger sind (12 statt 11 cm). Hardkernel legt mehrere Gehäuse neu auf, weil die bisherigen nicht mehr kompatibel sind. Neu ist zudem ein Adapter, mit dem die H4-Boards in handelsübliche Mini-ITX-Gehäuse passen. Ein Lüfter ist erforderlich, um die maximale Leistung aus den Prozessoren zu holen.

Im Hardkernel-Store kostet der Odroid-H4 Ultra 220 US-Dollar, der H4+ 139 Dollar und der H4 99 Dollar. Hinzu kommen die Zollkosten und die Einfuhrumsatzsteuer. Typischerweise nehmen auch deutsche Shops wie Reichelt die Odroid-Hardware ins Sortiment auf, allerdings zu deutlich höheren Preisen.

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