Auto-RFID bleibt kein Aprilscherz

Die Autobahn-Abteilung des US-Verkehrsministeriums will zusammen mit namhaften RFID-Chipherstellern ein Pilotsystem zur Beeinflussung von Autofahrern auf US-Highways entwickeln.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Autobahn-Abteilung des US-Verkehrsministeriums will zusammen mit namhaften RFID-Chipherstellern ein Pilotsystem zur Beeinflussung von Autofahrern auf US-Highways entwickeln. Kaum drei Wochen, nachdem die Idee als Aprilscherz durch c't geisterte, nimmt die Planung jenseits des großen Teichs konkrete Züge an: Die Federal Highway Administration hat Mark IV Industries, Raytheon, SIRIT und TransCore, allesamt Hersteller von auf RFID-basierten Gebührenkontrollsystemen, aufgerufen, ein Dedicated Short-Range Communications System (DSRC) zu entwickeln. Für die erste Projektphase, in der es um Entwürfe passender Hardware-Komponenten geht, fließen 1,3 Millionen US-Dollar an die Hersteller. Produktion und Test der Systeme stehen in elf Monaten auf dem Plan.

Mit dem hehren Ziel, binnen zehn Jahren die Zahl der tödlichen Unfälle auf dem Autobahnnetz zu halbieren, hat die Behörde gleich ein ganzes Frequenzband um 5,9 GHz reserviert, in dem sich ein reger Nachrichtenverkehr mit Übertragungsraten von 25 MBit/s entfalten soll. Anders als bei herkömmlichen RFID-Systemen schwebt den DSRC-Planern ein Peer-to-Peer-Netzwerk von Fahrzeugen und stationären Sendern vor, in welchem jeder Beteiligte eine Übertragung auslösen kann. Die Reichweite der benutzten Geräte soll dabei bis zu einem Kilometer betragen.

Die Art der übertragenen Daten ähnelt hingegen schon eher dem Muster aus c't: Außer Warnhinweisen vor wetter- und unfallbedingten Gefahrstellen geht es der Behörde anscheinend auch um Rückmeldungen, wenn ein Auto zu schnell auf einem Streckenabschnitt unterwegs ist. Die beteiligten Firmen können auf praktische Erfahrungen aus der Maut-Abbuchung für Autobahnen verweisen und haben sich schon 1999 zu einem DSRC-Konsortium zusammengeschlossen. (hps)