Suche nach Exoplaneten pausiert: Weltraumteleskop TESS im Sicherheitsmodus

Seit sechs Jahren such TESS äußerst erfolgreich nach Exoplaneten. Jetzt hat sich das Weltraumteleskop zweimal selbst teil-abgeschaltet. Noch ist unklar, warum.

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Computergenerierte Darstellung von TESS mit Mond und Erde im Hintergrund

Künstlerische Darstellung von TESS

(Bild: NASA’s Goddard Space Flight Center)

Lesezeit: 2 Min.

Der Exoplanetenjäger TESS der NASA hat sich zum zweiten Mal innerhalb von gut zwei Wochen selbstständig in einen Sicherheitsmodus versetzt und die Sammlung wissenschaftlicher Daten eingestellt. Das hat die US-Weltraumagentur mitgeteilt und erklärt, dass die teilweise Abschaltung am Dienstag während einer Routineaktivität erfolgt sei. Man arbeite daran, das Weltraumteleskop wieder komplett hochzufahren und versuche gleichzeitig herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zu einem ähnlichen Vorfall am 8. April gibt. Damals war das Gerät neun Tage später wieder in Betrieb genommen worden, offenbar ohne, dass die Ursache für den ersten Wechsel in den Sicherheitsmodus ermittelt worden war.

Weitere Informationen zu den beiden Vorfällen gibt es nicht. Der Transiting Exoplanet Survey Satellite wurde im April 2018 als Nachfolger des überaus erfolgreichen Exoplanetenjägers Kepler gestartet. Während sich Kepler mit seiner Hauptmission einem eng begrenzten Himmelsbereich detailliert gewidmet hat, sucht TESS fast den gesamten Himmel ab – dafür aber jeden Teilbereich kürzer. TESS nimmt jeweils mindestens 27 Tage lang eine 24° mal 96° große Himmelsregion ins Visier und prüft die Sterne darin auf periodische Verdunkelungen. Die weisen womöglich auf Exoplaneten, die ihren Stern in wenigen Tagen umkreisen, hin – viele davon deutlich enger als Keplers Funde.

Die beiden Vorfälle haben sich jetzt rund um den sechsten Jahrestag des Starts von TESS ereignet. Bis dahin hat das Weltraumteleskop mit seiner Methode über 7100 mögliche Exoplaneten entdeckt, 440 davon wurden bereits bestätigt. Damit hat sich das Gerät längst als zweitwichtigster Entdecker von Planeten um andere Sterne etabliert. Kepler kommt derzeit auf 2774 bestätigte Exoplanetenfunde, etwas weniger als 2000 warten noch auf eine Bestätigung. Zusammen wurde damit mehr als die Hälfte aller 5616 bestätigten Exoplaneten von einem der beiden Weltraumteleskope gefunden. Mehr als 10.000 Kandidaten müssen noch bestätigt werden.

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(mho)