Mobile Datendienste verdrängen SMS und MMS

Um rund acht Prozent auf dann 5,6 Milliarden Euro sollen nach Einschätzung des Bitkom die Umsätze mit mobilen Datendiensten im laufenden Jahr klettern. Schon fast jeder vierte Internetnutzer surft mobil im Netz – vor allem die unter 30-Jährigen treiben den Trend voran.

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Von
  • Matthias Parbel

Die mobile Nutzung des Internets wird zunehmend selbstverständlicher – vor allem, aber nicht nur, bei den unter 30-Jährigen. Fast jeder vierte Internetnutzer greift mittlerweile mobil auf das Web zu, wie eine vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) in Auftrag gegebene Studie zeigt. Das Marktforschungsinstitut Aris hat dabei allerdings Unterschiede sowohl zwischen den Geschlechtern als auch im Hinblick auf die Altersgruppen ermittelt. Während Männer bevorzugt unterwegs mit dem Notebook oder Netbook surfen, ziehen Frauen eher das Internet-Handy vor. Gut ein Viertel der männlichen Internetnutzer vertrauen auf den mobilen Rechner, bei den Frauen sind es lediglich 15 Prozent. Beim Surfen mit dem Smartphone liegen hingegen die Frauen mit 11 Prozent knapp vor den Männern (9 Prozent).

Deutlicher zeichnet sich unterschiedliches Nutzerverhalten beim Vergleich der Altersgruppen ab. Während beispielsweise Senioren ab 65 Jahren ihr Handy nahezu ausschließlich zum Telefonieren oder allenfalls für den SMS-Versand verwenden, geht von den unter 30-Jährigen schon jeder sechste per Mobiltelefon ins Internet. Nach Einschätzung des Bitkom wird der Trend zur mobilen Internetnutzung einerseits durch die immer bessere Breitbandversorgung angetrieben, auf der anderen Seite spielen aber auch günstigere Tarife für die mobile Datenkommunikation eine entscheidende Rolle. Die Entwicklung spiegelt sich in den Verkaufs- und Umsatzzahlen wider: Im laufenden Jahr rechnet der Bitkom mit mehr als 20 Millionen verkauften Mobilgeräten für den Internetzugang unterwegs. Darunter sollen rund 9,7 Millionen Rechner, 8,2 Millionen Smartphones und mindestens 2 Millionen E-Books, Tablet-PCs oder vergleichbare Geräte sein. Beim Umsatz mit mobilen Datendiensten prognostiziert der Branchenverband – wie schon im vergangenen Jahr – ein Plus von etwa acht Prozent auf dann 5,6 Milliarden Euro. Damit erlösen die Mobilfunkprovider schon heute mehr mit dem mobilen Internet als mit den traditionellen Diensten wie SMS und MMS zusammen. Noch 2008 war SMS die beliebteste Handy-Zusatzfunktion. (map)