Bumble übernimmt die Community-Building-App Geneva

Die Übernahme deutet auf einen Strategiewechsel bei Bumble hin – weniger Dating, mehr Community-Building. Die Geneva-Zukunft als eigenständige App ist unklar.

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(Bild: fizkes / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Dating-App-Betreiber Bumble möchte Geneva übernehmen. Geneva ist eine Community-App, die Nutzerinnen und Nutzer mit Gruppen und Gemeinschaften in ihrem jeweiligen Wohnort oder Standort verbindet. Die Übernahme soll Bumble helfen, "sein Angebot an Freundschaften über Eins-zu-eins-Verbindungen auf Gemeinschaftsräume auszuweiten", so das Unternehmen in einer Erklärung am Montag.

Einzelheiten des Deals wurden nicht bekannt gegeben. "Die Übernahme wird voraussichtlich im 3. Quartal 2024 abgeschlossen", heißt es lediglich in der Bumble-Mitteilung. "Durch die geplante Übernahme von Geneva will Bumble Inc. das Bumble For Friends-Erlebnis schnell von Einzelkontakten auf Gruppen und Gemeinschaften ausweiten, um die vielen Möglichkeiten zu nutzen, mit denen Menschen Freundschaften suchen."

Die Übernahme-Nachricht kommt kurz nachdem Bumble angekündigt hat, dass man Akquisitionen anstrebt, um das Wachstum voranzutreiben, schreibt das Techportal TechCrunch. Bislang ist Bumble mit Fusionen und Übernahmen eher zurückhaltend umgegangen. Vor zwei Jahren hat Bumble die französische Dating-App Fruitz übernommen; im vergangenen Jahr gab man zehn Millionen US-Dollar für Official, eine App für Paare, aus. Das Portfolio von Bumble Inc. umfasst nach eigenen Angaben die Dating-Apps Bumble, Badoo und Fruitz; Official für feste Beziehungen, Bumble For Friends für Freundschaften und Bumble Bizz für professionelles Networking.

Obwohl Bumble vor allem für seine Dating-App bekannt ist, hat das Unternehmen kürzlich angedeutet, dass Freundschaften in Zukunft einen größeren Schwerpunkt im Portfolio darstellen könnten, so TechCrunch. Das habe zum Teil mit dem allgemeinen Rückgang bei Dating-Apps zu tun. Aufgrund eines Gewinneinbruchs hat Bumble in diesem Jahr bereits knapp ein Drittel seiner Belegschaft entlassen.

Bei der Community-App Geneva geht es darum, Gleichgesinnte in einem bestimmten Gebiet zu treffen, sei es, um Laufclubs zu gründen oder um über neue Bucherscheinungen zu debattieren. Nutzerinnen und Nutzer können in der Online-Plattform chatten, an Veranstaltungen teilnehmen, sowie Foren, Audio und Video nutzen.

In einem LinkedIn-Post vom Montag erklärte Bumble-CEO Lidiane Jones, die im vergangenen Jahr von Slack zu Bumble gewechselt ist, dass der Plan für die Zukunft darin besteht, "unser Freundschaftsprodukt mithilfe der leistungsstarken Technologieplattform von Geneva zu beschleunigen". Ob das bedeutet, dass Geneva letztendlich in Bumble integriert wird und Geneva aufhört, als eigenständige Plattform zu funktionieren, wollte Bumble auf Nachfrage von TechCrunch nicht beantworten.

Geneva bestätigte in einem eigenen Post die Übereinkunft mit Bumble und bezeichnete sie als "einen aufregenden Meilenstein": "Mit diesem nächsten Schritt werden wir in der Lage sein, diese Plattform noch viel mehr Menschen zur Verfügung zu stellen, die auf der Suche nach Verbindung und Gemeinschaft sind." Ob Geneva künftig als eigenständige App bestehen bleibt, wird aus dem Post aber auch nicht klar. "Wir werden weiterhin in Betrieb sein, um Ihre bestehenden Gruppen zu unterstützen", heißt es. Und weiter: Geneva werde "vorübergehend zu einem reinen Einladungsportal, während wir diesen Übergang durchlaufen".

(akn)