KI-Update kompakt: Bing, Copilot Plus PC, EuroLingua-GPT, OpenAI Stimme

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Die Europäische Kommission hat Microsoft aufgefordert, Informationen über die spezifischen Risiken der KI-Funktionen in der Suchmaschine Bing bereitzustellen. Es bestehen Bedenken, dass der Chatbot und der Image Creator by Designer gegen den Digital Services Act verstoßen könnten, indem sie zur Verbreitung von Falschinformationen und zur Erstellung von Deepfakes genutzt werden.

Tests von AlgorithmWatch vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen haben gezeigt, dass Bing häufig falsche Antworten gibt, beispielsweise falsche Spitzenkandidaten nennt und irreführende Wahlprognosen erstellt.

Die Kommission droht mit Strafzahlungen von bis zu einem Prozent des Jahresumsatzes, sollte Microsoft nicht ausreichend Auskunft geben und Maßnahmen zur Risikominimierung ergreifen.

Microsoft stellt eine neue Generation von Windows-Rechnern mit integrierter künstlicher Intelligenz vor, die "Copilot Plus PCs". Die erste Notebook-Welle nutzt die neuen ARM-Prozessoren Snapdragon X Elite und Snapdragon X Plus von Qualcomm, deren KI-Einheiten eine Rechenleistung von rund 45 Billionen Operationen pro Sekunde erreichen. Das ist drei- bis viermal so viel wie bei aktuellen ARM-D- und Intel-Prozessoren.

Microsoft muss allerdings noch beweisen, dass Windows On Arm alltagstauglich ist, denn die bisherigen Geräte zeigten eine eher mäßige Leistung. Ab dem 18. Juni sollen der Surface Laptop 7, das Surface Pro 11 und zahlreiche Notebooks anderer Hersteller mit der neuen Technologie auf den Markt kommen.

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Im Rahmen des Projekts "EuroLingua-GPT" haben das Fraunhofer IAIS und AI Sweden umfangreiche Rechenressourcen auf dem Supercomputer MareNostrum 5 in Barcelona erhalten.

Ziel ist es, multilinguale Sprachmodelle für Europa mit bis zu 180 Milliarden Parametern zu entwickeln. Die Modelle basieren auf einem Datensatz von 45 europäischen Sprachen, Dialekten und Codes, darunter alle 24 Amtssprachen der EU.

In den kommenden Monaten sollen die ersten Open-Source-Modelle veröffentlicht werden, die zunächst als Basis für Forschung und Wissenschaft dienen und später für den Einsatz in Unternehmen und Behörden spezialisiert werden. EuroLingua-GPT ist Teil mehrerer EU-Initiativen zur Förderung eigener Sprachmodelle.

Scott Jenson, der kürzlich als UX-Stratege bei Google ausgeschieden ist, beschreibt die KI-Projekte des Unternehmens als von Panik getrieben. Google versuche, einen KI-Assistenten wie Jarvis aus dem Marvel-Universum zu entwickeln, um die Nutzerinnen und Nutzer vor der Konkurrenz an das Google-Ökosystem zu binden.

Jenson vergleicht die Situation mit dem Fiasko von Google+ vor 13 Jahren, das eine hysterische Reaktion auf Facebook war. Die Kritik folgt auf Googles Entwicklerkonferenz I/O, auf der zwar zahlreiche KI-Produkte vorgestellt wurden, von denen aber nur wenige sofort verfügbar sind und deren Nutzen oft unklar bleibt.

Die bereits eingeführten "AI Overviews" in der Google-Suche stoßen bei Website-Betreibern indes auf Kritik, da sie den Traffic zu ihnen reduzieren. Google-Chef Sundar Pichai behauptet das Gegenteil, legt aber keine Zahlen vor.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

OpenAI hat die KI-Stimme "Sky" für seinen Chatbot ChatGPT offline genommen, nachdem sich die Schauspielerin Scarlett Johansson darüber beschwert hatte, dass die Stimme ihrer eigenen zu sehr ähnele. OpenAI hatte Johansson im September gebeten, ihre Stimme zur Verfügung zu stellen, was sie aus persönlichen Gründen ablehnte. Dennoch veröffentlichte OpenAI später die Johansson-ähnliche Stimme. Johansson zeigte sich schockiert und verärgert und schaltete Anwälte ein. OpenAI-Chef Sam Altman hatte vor der Veröffentlichung auf den Film "HER" verwiesen, in dem Johansson einer KI ihre Stimme leiht. Das Unternehmen beteuert, die Ähnlichkeit sei nicht beabsichtigt gewesen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Schauspielerin Opfer von KI-Missbrauch wird - sie war eines der größten Opfer von Deepfake-Pornos, die Ende 2017 im Internet auftauchten.

Das Superalignment-Team von OpenAI, das für die Ausrichtung und Überwachung einer zukünftigen Künstlichen Allgemeinen Intelligenz (AGI) zuständig war, wurde aufgelöst. Die Aufgaben des Teams, das laut den zurückgetretenen leitenden Wissenschaftlern Ilya Sutskever und Jan Leike zunehmend torpediert wurde, werden nun auf andere Abteilungen verteilt.

Ein festes Team für die Sicherheit einer AGI gibt es bei OpenAI nicht mehr. Leike erklärte, dass unter anderem die notwendige Rechenleistung für die Sicherheitsforschung nicht mehr zur Verfügung gestellt wurde.

Er befürchtet, dass OpenAI nicht mehr auf dem richtigen Weg ist, um die Sicherheit, den Schutz, das Vertrauen und die gesellschaftlichen Auswirkungen einer AGI zu gewährleisten.

Ob OpenAI hier tatsächlich seine Verantwortung vernachlässigt oder ob das Thema AGI einfach nur überbewertet wird, bleibt abzuwarten - es gibt Argumente für beide Seiten.

(igr)