Pendrive S3: kleiner Stick mit ESP32-S3 für Pentesting und Entwicklung

Mit dem Pendrive S3 lassen sich USB-Geräte ganz unterschiedlicher Couleur simulieren. Von der Maus über die Tastatur bis zum Netzwerkgerät oder Speicherstick.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Pendrive S3 Aufsicht des Sticks

(Bild: Thingpulse.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Das Pendrive S3 ist ein ESP32-S3-Board mit USB-C, WS2812B-RGB-LED und 128 MB Flash-Speicher. Mithilfe von TinyUSB kann sich der ESP32-S3 unter anderem als USB-Datenstick, USB-Tastatur, USB-Maus, Audiogerät, Videogerät oder Netzwerkgerät präsentieren. Das Kit enthält ein Spritzguss-Plastik-Gehäuse und ist dann äußerlich kaum noch von einem normalen USB-Stick zu unterscheiden. ThingPulse ist eine kleine Schweizer Hard- und Softwareentwicklungsfirma, die Fertigung und Lieferung erfolgt aber in respektive aus China.

Die WS2812B-RGB-LED bleibt durch das Plastikgehäuse hindurch sichtbar. Technisch interessant ist ebenfalls der kapazitive Touch-Button, der mit einer Feder an das Gehäuse herangeführt wird und ohne Durchführung im Gehäuse eine Bedienung von außen erlaubt.

Der auf der Unterseite verlötete Flash-Speicher mit 128 MByte Platz kann wie eine SD-Karte angesprochen werden und erlaubt es, das Pendrive wie einen USB-Speicherstick zu gebrauchen. Die Geschwindigkeit ist aber laut der Entwickler "nicht berauschend", was bei 128 Megabyte aber auch nicht so wichtig ist.

Das Pendrive S3 wird auch von CircuitPython unterstützt. In Kürze soll auch das Flashen mit CircuitPython direkt von der Website funktionieren.

Das Pendrive S3 ist im Shop von Thingpulse für knapp 25 US-Dollar zuzüglich Verand erhältlich. Für unsere Leser hat Thingpulse einen 5 US-Dollar Rabattcode ("pendrive-s3-make") spendiert. Je nach Warenwert der Bestellung muss man natürlich noch Zoll und Steuer einrechnen.

(Bild: Thingpulse.com)

Zuerst ist das Pendrive S3 einfach ein Entwicklungsboard mit ESP32-S3, welches von Platformio, Arduino IDE und CircuitPython aus programmiert werden kann. Ferner gibt es Anwendungsszenarien, die sich wegen der Bauform praktisch aufdrängen:

  • BadUSB/Rubber Ducky: wie der große, aber teurere Bruder von Hak5 kann das Pendrive S3 verschiedene USB-Geräte simulieren, etwa Keyboard, Maus oder Netzwerk-Adapter. Mit den Erweiterungen von SuperWiFiDuck können so Tastatur-Eingaben automatisiert, die LED gesteuert sowie Maus-Bewegungen programmiert werden. Das alles über ein Web-Interface und mit der Ducky-Scriptsprache. Scripts lassen sich entweder automatisch beim Einstecken ausführen oder bei Berührung des kapazitiven Buttons.
  • WiFi Dongle: das Pendrive S3 kann auch als WiFi-Netzwerk-Adapter konfiguriert werden.
  • WiFi Disk: dank des Flash-Chips kann das Pendrive S3 einerseits wie ein 128-MByte-Stick am Computer gemountet werden, seinen Inhalt andererseits aber auch via Web-Interface teilen oder automatisch mit einem FTP-Server synchronisieren.
Make Special: ESP32-CAM

Die ESP32-CAM ist bei Makern beliebt – kompakt, aber mit leistungsstarkem ESP32-Mikrocontroller, einem videofähigen Kameramodul und einem MicroSD-Karten Slot ausgestattet. Will man aus dem Board das meiste rausholen, lohnt sich ein tieferer Einstieg in die Hardware-Interna und Programmierschnittstellen. Das 80-seitige Make-Special nimmt die Leserinnen und Leser dabei an der Hand und dank des beiliegenden ESP32-CAM-Board samt 2-MP-Kameramodul und Programmier-Adapter kann man sofort mit den ersten Projekten loslegen.

(caw)