Katastrophal und genial: Der erste Copilot+-PC im Test

Das Microsoft Surface Laptop 7 beeindruckt mit starker Hardware, aber enttäuscht bei den Copilot+-KI-Funktionen. c’t 3003 hat sich ARM-Laptops angeschaut.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Das Microsoft Surface Laptop 7 beeindruckt mit seiner Hardware, doch die als revolutionär angekündigten Copilot+-KI-Funktionen enttäuschen auf ganzer Linie. Trotz leistungsstarker CPU, hervorragendem 120-Hz-Display und bemerkenswerter Akkulaufzeit, zeigt unser Test, dass Microsoft bei der Software massiv nachbessern muss. Schlampige Übersetzungen und unfertige Features mindern den Wert des Geräts erheblich.

(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)

Guckt mal hier, das ist ein brandneues Windows-Copilot+-Notebook, dessen Akku 26 Stunden durchhält – also bei eingeschaltetem Display. Von uns selbst gemessen, keine Herstellerangabe. Ja, und dann ist das Teil nicht nur sparsam, sondern auch noch wirklich schnell. Also zumindest in Sachen CPU-Performance in einigen Tests sogar vergleichbar mit dicken Desktop-Prozessoren, die mehrere hundert Watt verbraten.

Und ja, habt ihr euch vielleicht schon gedacht, das sind die Geräte, die mit der gleichen Prozessor-Architektur laufen wie seit 3,5 Jahren Apple-Rechner – also ARM statt x86.

Also, das ist die Hardware-Seite und die ist echt ziemlich beeindruckend, aber ich habe ja schon gesagt, dass die Teile als Copilot+-PCs vermarktet werden, das ist ja die Marketing-Bezeichnung der Microsoft-KI-Funktionen. Ja, und hier fangen dann die Probleme an. Denn die KI-Funktionen, die man da bekommt, wenn man so ein Gerät heute kauft, das kann ich nicht anders sagen, eine komplette Katastrophe. Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…

So, also, wir haben seit ungefähr einer Woche schon etliche unterschiedliche dieser Copilot+-Rechner im c’t-Testlabor. Einige sind wohlbehalten angekommen, einige leider nicht so. Naja. Auf jeden Fall laufen gerade auf Hochtouren alle möglichen Tests. Für dieses Video habe ich mich auf ein Gerät beschränkt, das Microsoft Surface Laptop 7 15" mit Snapdragon X Elite, 16GB RAM. Ganz wichtig: Das ist kein Vormodell mit Vorabsoftware, sondern das haben wir ganz normal selbst im Handel gekauft, für 1549 Euro.

Und was ich auch gerne vorab einmal gerne klarstellen würde, bevor ich gleich ungebremst auf die Software einschlage: Ich bin absolut kein Microsoft- oder Windows-Hasser. Windows ist immer noch das Betriebssystem, das ich am häufigsten verwende – und das auch seit Jahrzehnten. Ich hab nix gegen Microsoft, ich war sogar schon mal auf eigene Faust im Firmenhauptquartier in Redmond auf Besuch. (Also ok, ich war zufällig in der Gegend, aber dennoch.) Aber vielleicht bin ich auch gerade deshalb so enttäuscht davon, dass Microsoft mich als Kunden hier irgendwie nicht richtig ernst nimmt.

Aber lasst uns mal mit der Hardware anfangen, weil die ist wirklich beeindruckend. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals an einem Windows-Notebook gearbeitet zu haben, das sich so flüssig anfühlt. Das wird sicherlich auch an dem 120-Hz-Display liegen, also klar, dadurch sieht die Mausbewegung natürlich geschmeidiger aus, aber die Schwuppdizität lässt sich nicht nur fühlen, sondern auch messen.

Zum Beispiel mit dem Benchmark Geekbench 6. Da haben wir im Energieprofil “Empfohlen” 2377 Single-Core-Punkte und 13166 Punkte im Multicore gemessen. Ja, und wenn man den Energiemodus auf “Beste Leistung” setzt und dann in Kauf nimmt, dass das Ding etwas lauter wird und weniger Akkulaufzeit hat: Dann geht das sogar hoch auf 2757 und 14493. Und da sind wir wirklich in, ja, High-End-Territorium – also zumindest bei diesem einen Benchmark, das ist natürlich nicht 100% auf die Praxis zu beziehen. Aber guckt mal hier, das ist das Ranking auf der Geekbench-6-Website und da sind einige Prozessoren unter dem Snapdragon X eingeordnet, wie hier der Intel Core i9-12900F, der sich im Turbomodus 202 Watt gönnt.

Und das ist nämlich das eigentlich Faszinierende an den Snapdragon-X-Chips: Die sind nämlich nicht nur schnell, sondern haben auch eine sehr geringe Leistungsaufnahme. Ja, und das führt dazu, dass der eingebaute 66-Wattstunden-Akku in unserem standardisierten Idle-Test – da ist das Display an, mit einer Helligkeit von 100 cd pro Quadratmeter und es wird einfach nur regelmäßig ein Tastenanschlag simuliert, sonst macht das System nix. Und da hält der Laptop halt 25,8 Stunden durch. Das ist extrem gut und das schafft nicht mal Apple in den 13- und 15-Zoll-Klassen. Und auch von anderen Herstellern sind solche Werte sehr selten, es gibt sogar viele Geräte, die nicht mal die Hälfte schaffen.

Ja, und auch unter Last hält der Akku ziemlich lange durch: Wenn wir das Display auf volle Helligkeit regeln und den 3D-Benchmark 3D-Mark in Dauerschleife laufen lassen, also quasi worst case scenario, erreicht das Gerät immer noch 5,3 Stunden, was echt gut ist. Wir haben auch schon häufiger Notebooks gesehen, die hier gerade mal eine Stunde ausgehalten haben.

Und auch die Lüfterlautstärke ist echt ok, im Energieprofil “Empfohlen” haben wir im Akku-Betrieb sogar bei heftiger CPU-Auslastung nur 0,3 Sone gemessen. Meistens bleibt der Lüfter sogar ganz aus. Nur wenn man auf “Beste Leistung” stellt, wird’s hörbar lauter, nämlich 1,5 Sone.

Was man nicht erwarten darf, ist überdurchschnittliche Grafikleistung. Also, man kann auf dem Surface Laptop 15 Fallout 4 mit maximalen Details in FullHD flüssig spielen, das habe ich ausprobiert. Aber das ist auf keinen Fall ein Gaming-Notebook. Der Benchmark 3D Mark Steel Nomad Light schafft auf dem Gerät knapp 2000 Punkte, zum Vergleich: Mein iPhone 15 Pro macht 1410 Punkte und mein Gaming-PC mit ner RTX 4090 40867 Punkte. Also ja, hmm.

Generell ist viel Software schon nativ für ARM erhältlich, also zum Beispiel die ganzen Browser, also Chrome und Firefox, andere Software wird emuliert und das kostet dann so ein Viertel, ein Drittel Performance – was aber ja bei diesem sehr leistungsfähigen System meist überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Negative Ausnahmen sind die Adobe-CC-Programme, die kann man nämlich nicht einfach installieren und in der Emulation laufen lassen. Bislang sind von den großen Programmen hier nur Photoshop und Lightroom nativ in ARM. Programme wie Premiere, After Effects, Illustrator, Indesign sind bislang nur angekündigt und laufen zurzeit noch nicht, wenn ihr das jetzt braucht, solltet ihr kein Windows-on-ARM-Notebook nutzen.

Thema Linux: Man kann bei meinem Surface-Testgerät Secure Boot abstellen und ich konnte so problemlos Linux-ISOs booten, aber ich habe bislang noch keins zum Laufen bekommen. Das ist aber wirklich nur noch eine Frage der Zeit.

Ein bisschen nervt mich der minimale Lag, wenn man die Geräte aufklappt. Das dauert immer ein Sekündchen mehr als bei einem MacBook, hier guckt mal. Aber gut, das ist jetzt wirklich jammern auf hohem Niveau.

Was ich sonst noch dringend über die Hardware sagen muss: Die Tastatur des Surface 15 finde ich persönlich richtig gut, ich habe mich beim Testen mehrfach gefragt, hä, warum macht mir das Tippen so viel Spaß? Also das ist natürlich auch so eine Chiclet-Tastatur wie bei Notebooks üblich, aber die hat zum Beispiel im Vergleich zu Macbooks einen größeren Hub, man kann sie also tiefer runterdrücken.

So, Hardware haben wir jetzt abgefeiert, jetzt gibt’s die Zerstörung der Software. Ich muss sagen, dass ich schon direkt beim Einstecken meines USB-C-Monitors schlechte Laune bekommen habe: Standardmäßig wurde nämlich alles so eingestellt, wie es ziemlich sicher kein Mensch auf der Welt machen würde: Display 1:1 gespiegelt, also das 16:10-Display des Notebooks auf meinen 16:9-4K-Monitor, also auch völlig falsche Auflösung. WHY? Apple kann das doch auch auf Anhieb, und zwar wie das vermutlich 99% der Menschen haben wollen: Desktop erweitert auf dem zweiten Monitor in der nativen Auflösung des Monitors. Ja, und ich brauche wohl auch nicht sagen, dass man NATÜRLICH auch nicht das Notebook zuklappen kann, wenn man nur am externen Monitor arbeiten will; also nicht ohne Gefrickel jedenfalls.

So, nun aber zu Copilot+. Copilot nennt Microsoft ja seine KI-Funktionen und Copilot+ steht im Marketing der Notebooks sehr stark im Vordergrund. Hier, guckt mal, so sieht die Werbung aus.

Ja, es gibt ja sogar eine spezielle Copilot-Taste, hier, rechts neben Alt Gr. Da wo sonst die zweite Windows-Taste ist. Und, nur zur Erinnerung, die linke Windows-Taste ruft ja das Startmenü auf, durchaus logisch, benutze ich jeden Tag und ja, die drückt man, kommt das Startmenü, drückt man die nochmal, verschwindet es wieder, sehr logisch. Würde man ja denken, dass das mit der KI-Taste auch so ist: Kurz drücken, sich mit irgendwas helfen lassen, wieder drücken, ist das Fenster wieder weg. Aber nein, so geht das nicht. Geht nicht wieder weg, kann man so oft drücken wie man will, bleibt da und nervt, das muss man erst mit der Maus ausblenden.

Ja, aber vor allem ist völlig unklar, warum man dafür eine Taste braucht. Und warum hier jetzt so eine Copilot+-Welle gemacht wird. Das ist nämlich das Gleiche, was man halt auch bekommt, wenn man im Edge-Browser auf copilot.microsoft.com geht. Oder im Store die Copilot-App runterlädt. Ja, und Spoiler: Das geht auf allen aktuellen Windowsen, dafür braucht man keine KI-Hardware, das ist nämlich komplett cloud-basiert. Also nochmal ganz deutlich: Diese Taste macht zurzeit nichts anders als ein Programmfenster zu öffnen, in dem eine ganz normale, öffentlich zugängliche Webseite läuft.

So und den Copilot gibt’s ja schon länger, deshalb finde ich es ziemlich peinlich, dass der so schlampig übersetzt ist. Hier steht dann in so einem Deutsch-Englisch-Mischmasch. Gesprächsstil: Creative. Drückt man drauf, steht da “Kreativ”. Ausgewogen, Genau. Drückt man drauf, ist das Wort oben immer in Englisch. Wurde wohl einfach vergessen. Und dann dieses “Hey, good afternoon!” Warum ist das nicht übersetzt? Guckt da überhaupt nochmal jemand vorher drauf?

Noch schlimmer ist aber, dass das Ding manchmal gar nicht funktioniert. Mach mir mal ein 3003-Logo. Ja, hier ist das Logo!, sagt Copilot.

Ich sehe kein Logo!

Ja, hier ist das Logo!

Also sorry, kann man alles durchgehen lassen bei einer finalen Software-Version und ja, einer, laut Werbung, total zentralen Funktion. Und das ist hier ein fertiges, stark beworbenes Produkt des zweitwertvollsten Unternehmens der Welt. Was ist da los? Jemand zuhause, da bei Microsoft? Oder hat da Copilot schon komplett übernommen?

Und das geht dann auch die ganze Zeit so weiter: Ich hab mal auf der Microsoft-Website geguckt, was man überhaupt mit Copilot+-Rechner so machen kann: Da finde ich dann diese offizielle Pressemitteilung namens “Neue Anwendungen auf Copilot+ PCs”.

Restyle Image wird mir da zum Beispiel als zweiter Punkt präsentiert. Ok. Suche ich mal: Restyle – finde ich nicht. Ok, mal weiterlesen. Öffnen Sie die Fotos-App, indem Sie in der Startleiste nach “Fotos” suchen oder sie in der Anwendungsliste auswählen. Ja, also in der Anwendungsliste ist kein “Fotos” und kein “Microsoft Fotos” und nix. Und wenn ich Fotos eintippe, dann kommt da auch nix. Mal weiterlesen.

Ah, falls Sie die App nicht sehen, suchen Sie im Microsoft Store nach “Microsoft Fotos”. Ah, da ist das. Und es ist sogar installiert, da steht nämlich nicht “Herunterladen”, sondern “Öffnen”, alles klar. Stellt sich raus, gemeint war die ganze Zeit “Windows-Fotoanzeige”. Ok, alles klar. Ich habe hier ein Foto im Download-Ordner, füge ich mal den Ordner hinzu. Ja, und dann passierte da viele Minuten gar nix mehr. Irgendwann habe ich das Programm dann manuell zugemacht und neu gestartet. Jetzt ging’s. Aber das, was mir hier versprochen wird, finde ich immer noch nicht. “Öffnen Sie das Foto, das Sie bearbeiten möchten und wählen Sie oberhalb des Bildes ‘neu gestalten’ aus.” Gibt es nicht. Ich geh hier mal auf “Bearbeiten”, guck da, und dann steht da der tolle Satz: “Die Registerkarte Bild umgestalten ist im Fokus und Sie befinden sich zurzeit auf Hintergrund Bildschirm SEMIKOLON”. Also was ist das bitte für Deutsch, und was soll mir das sagen? Ja, aber auf jeden Fall scheint das diese Restyle-Funktion zu sein und die macht auch irgendwelche Sachen, aber auch die ist komplett cloudbasiert, wenn ich das Netz ausschalte, gibt’s nur eine Fehlermeldung. Und die Funktionen, ganz ehrlich, die gibt’s mit etlichen anderen Tools besser und auch besser zu bedienen.

Ich kann ja die Hintergründe dieses Debakels nachvollziehen: Microsoft sieht, dass Apple im Notebook-Markt Anteile gewinnt, will dem jetzt mit effizienter Hardware etwas entgegensetzen UND gleichzeitig den Konkurrenten auch noch mit KI-Funktionen überholen. Weil es ist ja auch wirklich Fakt, dass die neuen Rechner eine NPU integriert haben, also eine Neural Processing Unit, einen “KI-Beschleuniger”, um das mal umgangssprachlich zu sagen. Es gibt aber halt noch keine bis wenig sinnvolle Software dafür, alles was wir bislang hier im Video erwähnt haben, funktioniert über die Cloud, also nicht offline über die NPU.

Ursprünglich war ja geplant, die Copilot+-PCs mit Recall als Killer-Feature in den Markt zu drücken, und ja, das wäre ja auch wirklich was gewesen, was noch niemand anders gemacht hat. Nur muss man bei so einer intimen Funktion extrem auf den Datenschutz achten; und das hat Microsoft in der ganzen Hektik vergessen und dafür eine Welle der Ablehnung bekommen. (Wir haben dazu ja ein eigenes Video gemacht.)

Ja, und jetzt machen sie halt die Copilot+-Markteinführung erstmal ohne Recall; und ja, es ist verdammt schwierig da jetzt irgendwas Sinnvolles zu finden, was man bewerben kann. Zwei kleine Sachen habe ich aber gefunden, wir wollen hier ja auch nicht nur bashen:

Mit der NPU kann man Echtzeit-Kameraeffekte aktivieren, das nennt sich “Microsoft-Studioeffekte”. Und damit kann man nicht nur den Hintergrund unscharf rechnen, oder so Anime-Effekte machen, sondern auch automatisch aufs Gesicht zoomen. Auch praktisch: Meine Pupillen künstlich so positionieren, dass es immer so aussieht, als würde ich in die Kamera gucken, auch wenn ich gerade irgendwo was ablese. Und ja, das gab’s alles schon mal, aber Microsoft nutzt für die Effekte halt die NPU. Bislang wurde für sowas die CPU genutzt, was bedeutet, dass so ein längerer Teams-Call mit unscharfem Hintergrund schon ziemlich den Akku leersaugen konnte. Das passiert mit diesen NPU-Effekten nicht mehr, das ist also schon definitiv sinnvoll.

Zweites praktisches Ding: Die Live-Untertitel. Die gibt’s zwar bei Windows auch schon seit vielen Monaten standardmäßig, also nicht nur bei Copilot+, aber neu und exklusiv ist, dass die auch direkt übersetzt werden können. Das heißt, ich kann eine beliebige Video- oder Audioquelle anwerfen, beispielsweise in französischer Sprache und dann wird das nicht nur live transkribiert, sondern auch übersetzt. Offline. Wermutstropfen allerdings: Deutsch wird als Ausgabesprache noch nicht unterstützt. Aber wenn man beispielsweise Englisch beherrscht und kein Französisch, kann man so französische Podcasts hören bzw. eher sehen. Ist nett.

Vor allem interessant: Man sieht hier deutlich, dass die NPU wirklich was bringt. Guckt mal, das ist mein High-End-Rechner mit Ryzen 9 7950X3D-Prozessor, während Live-Untertitel generiert werden. Das sind schon immer so 1 bis 5 Prozent CPU-Auslastung. Auf dem Copilot+-Notebook laufen hier nicht nur die Live-Untertitel, sondern zusätzlich auch noch die Übersetzung vom Deutschen ins Englische und hier macht die CPU fast nichts.

Ja, Leute: Für Webcam-Hintergrund unscharf rechnen und übersetzte Untertitel würde ich mir jetzt kein neues Notebook kaufen. Deshalb ist dieser ganze Copilot+-Kram, den Microsoft da so raustrompetet, zurzeit wirklich eine ganz schöne Nullnummer. Und auch diese Copilot-Taste, das ist albern. Ich kreide Microsoft aber vor allem an, dass sie völlig unfertige Features wie diese Bildgenerierung und Bildbearbeitung als große Sachen kommunizieren, statt einfach zu sagen: Kommt alles in ein paar Monaten, wenn es fertig ist. Ihr könnt aber die Computer jetzt schon kaufen, weil die sind schön schnell und effizient. Weil: Das stimmt ja auch.

Sowohl die Hardware, also die Snapdragon-X-Chips als auch der Windows-on-ARM-Unterbau sind total gut. Das war ja lange ein Problemfall mit diesem ARM-Windows, aber jetzt, puuh, jetzt ist das sogar so gut, dass ich denke, dass die x86-Hersteller hier ganz schön mit dem Rücken an der Wand stehen. Also ich würde es nicht ausschließen, dass ARM, also zumindest auf Notebooks, x86 komplett verdrängen kann. Aber dass Microsoft hier Super-Notebooks am Start hat, das reicht wohl einfach nicht, sondern da muss jetzt das große KI-Fass aufgemacht werden – und da finde ich wirklich, dass da die Kundschaft für blöd verkauft wird; weil da Sachen versprochen werden, die zurzeit gar nicht beziehungsweise nicht zuverlässig erfüllt werden.

Aber wie gesagt: Die Hardware ist super, und die bleibt auch super. Man muss halt nur damit leben, dass so Sachen wie Adobe Premiere oder DaVinci Resolve noch nicht als finale Versionen vorhanden sind, aber das dauert wahrscheinlich auch nicht mehr so richtig lange. Also, wollt ihr ein effizientes Windows-Notebook, dann guckt euch mal die ganzen Copilot+-Geräte an, die da gerade in den Handel kommen, es wird da bald auch einen Vergleichstest bei meinen c’t-Kollegen geben – was ich Stand jetzt sagen kann: Der Surface Laptop 7 15” ist ein empfehlenswertes Gerät, wenn ihr ein effizientes Windows- bzw. irgendwann in der Zukunft auch Linux-Notebook haben wollt, aber bitte fallt nicht auf die Copilot-KI-Funktionen rein, die sind Stand jetzt noch nicht der Rede wert. Oder wie seht ihr das? Gerne eure Meinung in die Kommentare schreiben, wir lesen alles. Und abonnieren natürlich Tschüss!


c't 3003 ist der YouTube-Channel von c't. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen und Lukas Rumpler sowie die Video-Producer Şahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.

(jkj)