Londoner Kliniken: Cyberkriminelle veröffentlichen Daten

Infolge eines Cyberangriff auf einen Pathologiedienstleister sind Londoner Kliniken im Notbetrieb. Jetzt haben die Cyberkriminellen Daten veröffentlicht.

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Wartebereich mit Stühlen

(Bild: Ground Picture/Shutterstock.com)

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Nachdem ein Cyberangriff auf den Pathologiedienstleister Synnovis Londoner Kliniken, aber auch Arztpraxen, in eine prekäre Situation gebracht hat, veröffentlichten die Cyberkriminellen nun hunderte GByte an Daten. Der Angriff sorge für "erhebliche Störungen" und bringe Patienten in Gefahr, ging aus einer Nachricht des Gesundheitssystems in Großbritannien (National Health Service, NHS) hervor. In dieser bat das NHS die Bevölkerung auch um Blutspenden.

Nach Informationen der BBC verschafften sich die Cyberkriminellen über Synnovis Zugriff auf zwei Gesundheitseinrichtungen des NHS und verschlüsselten dort die Systeme.

Nachricht der Cyberkriminellen.

(Bild: heise online)

Vor der Veröffentlichung der Daten hatte die hinter dem Angriff steckende kriminelle Gruppierung Qilin versucht, ein Lösegeld in der Kryptowährung Bitcoin zu erpressen und dazu auch mit der BBC kommuniziert. Sie fordern weiterhin ein Lösegeld, damit die Systeme von Synnovis wieder freigegeben und die IT-Verantwortlichen die Kontrolle zurückerhalten. Die Kriminellen haben rund 400 GByte an Daten veröffentlicht – dazu gehören die Namen und Geburtsdaten der Patienten, NHS-Nummern und Details zu den Bluttests, aber beispielsweise auch Informationen zur ethnischen Zugehörigkeit der Patienten.

Qilin hat gegenüber der BBC angegeben, dass sie Synnovis absichtlich angegriffen hätten, um Großbritannien für mangelnde Hilfe in einem nicht näher bezeichneten Krieg zu bestrafen. Laut BBC handelt es sich um einen der schlimmsten Cyberangriffe in Großbritannien. Aufgrund des Angriffs mussten mehr als 1000 Termine und Operationen verschoben werden, darunter auch geplante Kaiserschnitte. Mindestens 18 Organe wurden an andere Krankenhäuser zur Transplantation weitergegeben. Bluttests, die normalerweise eine Stunde gedauert hätten, benötigen nach Informationen BBC nun 6 Stunden.

(mack)