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Licht in der Landschaftsfotografie: c't Fotografie 4/2024

Landschaftsfotografie leicht gemacht – mit den Expertentipps zu Lichtstimmungen, Weißabgleich und Bildkomposition gelingen Ihnen spektakuläre Aufnahmen.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann

Licht ist das Fundament der Landschaftsfotografie. Es entscheidet, ob ein Ort zum fesselnden Motiv wird oder nicht. Doch was genau macht "gutes Licht" aus? Die Antwort ist vielschichtig und hängt vom Motiv und der kreativen Vision des Fotografen ab.

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Technisch betrachtet, wandeln Kamerasensoren Licht in digitale Daten um. Dabei stoßen sie an Grenzen: Der Dynamikumfang einer Kamera ist begrenzt. Bei kontrastreichen Szenen kann eine Belichtungsreihe nötig sein, um alle Details einzufangen.

Verschiedene Formen des Lichts prägen die Bildwirkung. Vorderlicht beleuchtet das Motiv frontal und sorgt für gleichmäßige Ausleuchtung. Gegenlicht schafft dramatische Kontraste, stellt aber hohe Anforderungen an Technik und Fotografen. Seitenlicht modelliert Formen und Texturen besonders gut. Diffuses Licht minimiert Kontraste und eignet sich für detailreiche Motive.

Auch die Tageszeiten spielen eine wichtige Rolle: Die "Goldene Stunde" kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang ist bei Landschaftsfotografen beliebt. Das warme, weiche Licht verleiht der Szenerie einen magischen Glanz. Die "Blaue Stunde" in der Dämmerung bietet subtile Farben und ausgeglichene Kontraste.

Vorder-, Gegen- oder Seitenlicht? Der erfahrene Landschaftsfotograf Nicolas Alexander Otto verrät, welche Lichtverhältnisse sich für welche Motive eignen.

Der Weißabgleich spielt eine ebenso wichtige Rolle. Experimentieren Sie vor Ort, damit Sie die gewünschte Stimmung einfangen können. Um Licht effektiv zu nutzen, braucht es jedoch Erfahrung und Geduld. Oft sind mehrere Versuche nötig, bis die Bedingungen stimmen. Doch die Mühe lohnt sich: Das richtige Licht verwandelt alltägliche Szenen in außergewöhnliche Bilder.

Landschaftsfotografen sollten die Eigenschaften des Lichts studieren, auch abseits der Kamera. So entwickeln sie ein Gespür für vielversprechende Situationen. Mit der Zeit lernt man, das Licht zu "lesen" und gezielt für seine Bildideen zu nutzen.

Die Jagd nach dem perfekten Licht kann süchtig machen und die Befriedigung, wenn Vision und Realität zusammentreffen, ist unvergleichlich. Experimentieren Sie mit verschiedenen Lichtsituationen und entdecken Sie, wie Licht Ihre Landschaftsaufnahmen transformieren kann.

c't Fotografie 4/2024 (11 Bilder)

Portfolio: Claudia Stranghöner

Menschen – Wasser – Licht – die Bilder der Fotografin atmen den Geist der warmen Jahreszeit. Sie sind so unbeschwert wie ein Sommertag selbst und haben etwas Nostalgisches.

KI-Bildgeneratoren – Fluch oder Segen?
Tilo Gockel, Profifotograf und Fachbuchautor, diskutiert die Auswirkungen von KI-Bildgeneratoren wie Midjourney auf die Fotografie. Seit der Einführung von Midjourney im Juli 2022 hat sich die Arbeit von Bildgestaltern stark verändert. Gockel beschreibt, wie KI-Bilder sowohl Chancen als auch Risiken bieten. Kritiker werfen den KIs vor, Bilder zu klauen und fordern ethische Standards im Umgang mit künstlichen Bildern.

Der Autor zeigt in seinem Artikel Beispiele von KI-generierten Bildern, wie ein Bild von Papst Franziskus beim Geschirrspülen, das unterhaltsam, aber rechtlich bedenklich ist. Er erklärt, dass die Qualität der KI-Bilder durch die Datenbasis von LAION e.V. ermöglicht wird, die Milliarden von Bildern umfasst.

Für Fotografen eröffnen sich mit KI zahlreiche Möglichkeiten. Tilo Gockel zeigt in Workshops verschiedene Anwendungen, von flächigen Hintergründen bis zu Mock-ups für Werbefotos.

Leica SL3 im Test
Leica rüstet bei der SL3 endlich auf einen 60-Megapixel-BSI-Sensor auf, wie er bereits bei anderen Vollformatmodellen des Herstellers zum Einsatz kommt. Auch das lang erwartete bewegliche Display hat sie nun an Bord. Der massiv wirkende Body bietet ein gutes Handling, ist hochwertig verarbeitet und wetterfest. Beim Autofokus hat Leica aber noch etwas Luft nach oben.

Die SL3 ist ein leistungsstarkes Arbeitstier für Profis, das Freude am Fotografieren bietet. Wie sich die Kamera in Labor und Praxis schlägt, lesen Sie in unserem Test.

Fotografieren mit langen Brennweiten
Fotografieren mit Supertele-Objektiven ab 300 Millimetern Brennweite ist herausfordernd. Probleme sind das hohe Gewicht, die starke Vergrößerung, geringe Schärfentiefe und Verwacklungsgefahr. Der Umgang erfordert viel Übung.

Wichtig sind ein stabiles Stativ, geeignete Verschlusszeiten je nach Motiv und ausreichend Licht. Für scharfe Bilder ist präzise Fokussierung essenziell. Der Autofokus kommt bei bewegten Motiven oft an seine Grenzen.

Petrowitz gibt deshalb Tipps zur Stabilisierung der Kamera und zur Wahl der richtigen Verschlusszeit, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.

Die Autorin beschreibt dazu die Herausforderungen durch Luftverwirbelungen und Hitzeflimmern, die bei langen Brennweiten verstärkt auftreten. Sie betont, dass das Verständnis dieser Phänomene entscheidend ist und erklärt die richtige Technik, um scharfe und beeindruckende Aufnahmen zu machen.

Stative für unterwegs
Ob Reisestativ, Einbein-, Mini- oder Spezialstativ: Eine mobile Kamerastütze sollte nicht nur stabil und verwacklungsfrei sein, sondern auch kompakt und leicht für den Transport. Packmaß und Gewicht spielen eine entscheidende Rolle.

Bei den von uns getesteten Stativen für unterwegs reicht das Spektrum von ultrakompakten Platypod Bodenstativ (0,4 Zentimeter) bis zu 170 cm Höhe beim Rollei Easy Traveler. Die Preise bewegen sich zwischen 45 Euro und 440 Euro. Teurere Modelle bieten dabei oft Extras wie bessere Kugelköpfe.

Welches das richtige Stativ für Sie ist, hängt vom Einsatzzweck ab. Reisestative und Einbeinstative eignen sich fürs Fotografieren auf Augenhöhe, Ministative sind besonders kompakt. Unser Praxistest bietet einen Überblick über Bedienbarkeit und Handling.

Inhalt der c't Fotografie 4/2024

Sie erhalten die aktuelle Ausgabe der c't Fotografie (4/2024) für 12,90 Euro im heise shop. Dort sehen Sie auch eine komplette Inhaltsübersicht und Informationen über das exklusive Online-Zusatzmaterial, das wir über eine übersichtlich gestaltete Benutzeroberfläche anbieten, dazu Vorschaubilder und das Editorial. Das ePaper und die Ausgabe für Amazon Kindle kosten jeweils 12,49 Euro.

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(tho)