US-Tool gegen Webzensur im Iran zensiert sich selbst

Der von der US-Regierung angebotene Anonymisierungsdienst für iranische Web-Surfer blockiert den Zugriff auf die Site der US-Botschaft und andere.

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Von
  • Frank Boguschewski

Um iranischen Internet-Nutzern Zugriff auf Webseiten zu gewähren, die vom Mullah-Regime unter Verschluss gehalten werden, stellt das International Broadcasting Bureau (IBB), eine Institution der US-amerikanischen Regierung, einen Anonymisierungsdienst bereit. Der Anonymizer ermöglicht es, dass iranische Surfer Zugriff auf Internet-Seiten erhalten, die von iranischen Filtern geblockt werden. Dabei liefert der Anonymizer den aufgerufenen Seiten eine getarnte IP-Adresse, um den ursprünglichen Seitenaufrufer zu verschleiern.

Allerdings geht der IBB-Anonymizer-Service nach einer Studie der Open Net Initiative etwas über das Ziel hinaus. Der Dienst arbeitet mit einer Black-List, die Internet-Seiten mit bestimmten Schlüsselwörtern von der Nutzung ausschließen. Damit soll verhindert werden, dass die Nutzer anonym auf Seiten mit pornografischen Inhalt verkehren und das auch noch vom US-amerikanischen Steuerzahler bezahlt wird. Die Black-List schließt aber auch Domains wie grass-roots oder der US-Embassy aus, da im Domainnamen der gesperrte Begriff "ass" vorkommt.

Mehr dazu bei Telepolis: (fbo)