US-Börsenaufsicht friert Vermögen ein: Brüder täuschen Investoren mit Krypto-Bot
Die US-Börsenaufsicht wirft zwei Brüdern vor, Investorengelder erschlichen und zur Finanzierung ihres ausschweifenden Lebensstils verwendet zu haben.
Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC verklagt die Brüder Jonathan und Tanner A. wegen eines Betrugsversuchs. Sie sollen mehr als 80 Investoren in einem betrügerischen 60-Millionen-US-Dollar-Ponzi-System betrogen haben. Offenbar versprachen sie ihren Opfern die Dienste eines Krypto-Bots.
Laut der Klage lockten die Brüder zwischen Januar 2023 und Juni 2024 mehr als 80 Investoren mit monatlichen Renditen von bis zu 13,5 Prozent. Sie behaupteten, Jonathan A. habe einen Bot entwickelt, der kleine Kursdifferenzen von Assets auf verschiedenen Kryptowährungshandelsmarktplätzen identifizieren und entsprechend ausnutzen könne. Die Gelder würden in einen Darlehenspool fließen, um Flash Loans für diesen sogenannten Arbitrage-Handel bereitzustellen. Sollte es nicht gerade zu einem globalen Finanzcrash kommen, seien die Anlagegelder vollkommen sicher.
Luxusgüter, Autos und eine 30 Millionen teure Immobilie
Laut dem Associate Director of Enforcement der regionalen SEC-Geschäftsstelle in Atlanta, Justin Jeffries, war das ganze Vorhaben komplett betrügerisch. Den Bot habe es nie gegeben. Stattdessen hätten die Brüder knapp 53,9 der 61,5 Millionen US-Dollar Investorengelder teilweise an frühere Investoren ausbezahlt, um den Betrug aufrechtzuerhalten. Den Rest hätten sie für Luxusgüter, Autos und eine Eigentumswohnung im Wert von 30 Millionen Dollar ausgegeben.
Jonathan A. wird außerdem vorgeworfen, seinen Hintergrund verschleiert zu haben, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen. Er war in der Vergangenheit bereits in drei Fällen von Wertpapierbetrug verurteilt worden.
Um den Betrug zu stoppen, hat die Behörde am Montag das Einfrieren der Vermögenswerte beider Brüder und derer Unternehmen GCZ Global LLC und Triten Financial Group LLC erwirkt. Zusätzlich fordert die SEC dauerhafte Unterlassungsverfügungen, die Herausgabe unrechtmäßig erzielter Gewinne mit Vorfälligkeitszinsen und zivilrechtliche Strafen gegen die Beklagten.
Insgesamt sind derartige Betrügereien mit Kryptowährungen offenbar ein lukratives Vergehen: Aus einem im Juni 2023 herausgegebenen Bericht der Blockchain-Intelligence-Firma TRM Labs geht hervor, dass Investoren im Kryptowährungssektor allein im Jahr 2022 insgesamt 7,8 Milliarden Dollar an Schneeball- und Ponzi-Betrugsmaschen gezahlt hatten.
(kst)