Microsoft: HTML5 ist die Zukunft

Microsofts General Manager für den Internet Explorer, Dean Hachamovitch, betonte im IEBlog, dass auch Microsoft in HTML5 die Zukunft des Web sehe. In der Diskussion um das "richtige" Videoformat machen sich die Redmonder für H.264 stark.

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Von
  • Volker Zota

Nach dem Schlagabtausch von Apple-Chef Steve Jobs und Adobe-CEO Shantanu Narayen im Streit um Flash und HTML5 ergriff nun auch Dean Hachamovitch, seines Zeichens General Manager für den Internet Explorer, das Wort. In seinem Beitrag im MSDN-IEBlog betonte er, dass auch Microsoft in HTML5 die Zukunft des Web sieht.

Eine Antwort darauf, wie das mit Microsofts Silverlight-Strategie zusammenpasst, blieb er schuldig. Dafür versäumte Hachamovich nicht, ebenfalls Kritik an Flash zu üben, suchte aber nicht wie Steve Jobs die offene Konfrontation. Speziell in puncto Sicherheit, Zuverlässigkeit und Performance gebe es bei Flash Probleme, zwecks deren Lösung Microsofts Entwickler jedoch eng mit Adobe zusammenarbeiten würden. Trotz dieser Probleme leiste Flash einen wichtigen Beitrag zur positiven Nutzererfahrung des heutigen Web, resümierte der Microsoft-Manager.

Einig sind sich Microsoft, Apple und Adobe, wenn es um das Videoformat fürs Web geht: MPEG-4 AVC (H.264) – keine Rede mehr von Microsofts H.264-Konkurrenzformat VC-1. Der kommende Internet Explorer 9 wird nur H.264 für das <video>-Tag von HTML5 unterstützen. Abgesehen von der Kodiereffizienz spräche für H.264, dass der Industriestandard bereits eine sehr breite Hardware-Unterstützung habe, so könne man etwa mit einem Consumer-Camcorder aufgenommene Inhalte prinzipiell direkt ins Web befördern und mit einem Webbrowser abspielen. Zudem existierte ein wohldefiniertes Lizenzprogramme, das von der MPEG LA verwaltet wird. Bei anderen Codecs (gemeint sein dürfte Ogg Theora) sei dies nicht der Fall. Hachamovitch betonte in seinen Ausführungen den wichtigen Unterschied zwischen der Verfügbarkeit des Quellcodes (was sowohl bei H.264 als auch Ogg Theora der Fall wäre) und dem tatsächlichen geistigen Eigentum daran.

Wer Player-Software für Windows 7 entwickele, müsse sich um etwaige H.264-Lizenzabgaben keine Gedanken machen, sondern könne auf den im Betriebssystem verankerten Codec zurückgreifen, erklärte Hachamovitch. Der Codec nutzt mittels DirectX Video Acceleration 2 (DXVA2) die Hardware-Beschleunigung von Grafikkarten, auf die auch der Internet Explorer 9 bei der Wiedergabe von HTML5-Video zurückgreifen wird. (vza)