TCO und Patente: Gartner zur Münchener Linux-Migration

Nicht nur die Patentfrage, sondern vor allem die so genannten "Total Costs of Ownership" sind nach Ansicht von Gartner für die zögerliche Umsetzung der Linux-Migration in München verantwortlich.

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Von
  • Detlef Borchers

Analysten von Gartner Research sehen die Münchener Linux-Migration unter anderen Vorzeichen: Nicht nur die Patentfrage, sondern vor allem die so genannten "Total Costs of Ownership" (TCO) sind nach Ansicht des Gartner-Analysten Andrea di Maio für die zögerliche Umsetzung der Linux-Migration verantwortlich. In einem Kommentar zu den Münchener Geschehnissen schreibt Maio: "Die Patentfrage mag den Münchenern klar gemacht haben, dass sie die Kosten und Risiken unterschätzt haben, als sie den TCO des LiMux-Projektes kalkulierten." Dementsprechend gibt di Maio, Vizepräsident von Gartner Research und früher bei der EU-Kommission für die Bewältigung des Y2K-Problems zuständig, die Empfehlung aus, dass alle Firmen und Behörden bei der Umstellung auf Linux die juristischen und politischen Faktoren in ihrer TCO-Berechnung berücksichtigen sollten.

Die Gartner Group gilt als Erfinderin der "Total Costs of Ownership". Sie lancierte den Begriff im Jahre 1987, als es darum ging, die Kosten für einen Arbeitsplatzrechner mit denen einer Terminal-basierten Lösung zu vergleichen. Neben den Kosten für die Anschaffung von Hard- und Software versuchte Gartner, mit seinem TCO-Modell alle Unterhaltungskosten (Support, Schulung etc.) zu erfassen, die beim Lebenszyklus eines PC in einer Firma anfallen. Nach der Einführung von Gartners TCO-Modell kamen zahlreiche konkurrierende Modelle auf den Markt, etwa RCO (Real Costs of Ownership) von der Meta Group. Wie die Modelle im Einzelnen ausgerechnet werden, gehört zu den Firmengeheimnissen der jeweiligen Analystengruppe.

Zum Thema Linux-Migration in München siehe auch:

Zum Thema Softewarepatente siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)