Qualcomms Snapdragon 8 Elite soll acht Jahre Updates erhalten

Acht Jahre lang soll der Snapdragon 8 Elite Updates erhalten. Damit sollen Smartphones langlebiger werden – was künftig aber ohnehin der Fall sein wird.

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Grafik, die die Komponenten innerhalb eines Smartphones zeigt

(Bild: Qualcomm)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Nebensatz am Ende der Produktvorstellung: Ganze acht Jahre lang soll der Snapdragon 8 Elite Software-Updates erhalten, so Qualcomm. Damit soll der Lebenszyklus der Smartphones verlängert werden, da Funktions- und Sicherheits-Updates über einen längeren Zeitraum als bislang zur Verfügung stehen. Was für weite Teile der Welt künftig ein Vorteil sein könnte, dürfte innerhalb der EU hingegen aufgrund der Ökodesign-Verordnung keinen Unterschied machen.

Die Verordnung schreibt unter anderem vor, dass Smartphone-Hersteller – vermutlich ab Ende 2024 – fünf Jahre lang Updates zur Verfügung stellen müssen. Die Motivation ist die gleiche wie bei Qualcomm: Die Nutzungsdauer der Geräte verlängern und so die Belastung der Umwelt verringern. Der wichtigste Punkt ist dabei die Definition des Zeitraums "fünf Jahre". Denn der Countdown startet mit der Auslieferung des letzten Exemplars eines Modells an den Handel. Wie der Zeitstrahl aussehen könnte, zeigt ein einfaches Beispiel: Erfolgt die letzte Auslieferung eines Mitte 2025 vorgestellten Smartphones am 1. Oktober 2026, muss der Hersteller bis einschließlich 30. September 2031 Software-Aktualisierungen zur Verfügung stellen.

Qualcomm definiert den Update-Zeitraum anders. Den Angaben zufolge starten die acht Jahre nicht mit der Vorstellung eines konkreten Snapdragon-8-Elite-Smartphones oder dessen letzten Auslieferung. Maßgeblich ist stattdessen die Ende Oktober 2024 aktuelle Android-Version 15. Damit dürften die letzten Updates Ende 2032 erfolgen – unabhängig davon, wann das entsprechende Smartphone vorgestellt oder gekauft wurde.

Innerhalb der EU könnte ein Anfang 2025 gekauftes Smartphone mit Snapdragon 8 Elite so theoretisch länger neue Software erhalten, als der Gesetzgeber es vorschreibt. In der Praxis sind Kunden aber von der Update-Politik des Geräteherstellers abhängig. Denn Qualcomm stellt die entsprechenden Updates nur seinen Partnern – den Smartphone-Herstellern – zur Verfügung. Die müssen dann die jeweiligen modellspezifischen Anpassungen vornehmen, erst danach erhalten die Nutzer das Update. Ob die Hersteller die notwendigen Ressourcen investieren, ist unklar. Eine Verpflichtung seitens Qualcomm, den vollen Zeitrahmen abzudecken, gibt es nicht.

Mit den Software-Updates will Qualcomm das gesamte Board Support Package (BSP) abdecken. Das BSP umfasst alle Bestandteile des Chips, die notwendigen Treiber und Firmware. Unklar ist, ob das Unternehmen lediglich Sicherheits- oder auch Funktions-Updates anbieten wird. (pbe)