Statistisches Bundesamt: Unternehmen können IT-Stellen immer schwerer besetzen

Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass Unternehmen IT-Stellen immer schwerer besetzen können. Das liege aber nicht nur an ausbleibenden Bewerbungen.

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Fachkräfte, Büro, Arbeitsplätze
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Von
  • Simon Koenigsdorff

Unternehmen in Deutschland stoßen auf wachsende Schwierigkeiten, wenn sie freie Stellen im IT-Bereich besetzen wollen. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) für das Jahr 2018 hervor. Demnach war im vergangenen Jahr jedes zehnte Unternehmen mit 10 Beschäftigten oder mehr auf der Suche nach IT-Fachkräften, doch 69 Prozent von ihnen hatten dabei nach eigenen Angaben Schwierigkeiten.

Wie Destatis berichtet, gaben die befragten Unternehmen verschiedene Gründe für die Schwierigkeiten an. Während manche über zu wenige Bewerbungen klagten, bewarben sich bei anderen nur unzureichend qualifizierte Personen oder solche mit zu wenig Berufserfahrung. Darüber hinaus stellten Bewerberinnen und Bewerber teils offenbar auch zu hohe Gehaltsforderungen. Wie viele Unternehmen jeweils auf die genannten Schwierigkeiten stießen, lässt die Statistik jedoch offen.

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Laut Destatis war dabei der Anteil der suchenden Unternehmen ähnlich wie 2017, doch die Probleme nahmen im Vergleich zu – im Vorjahr berichteten nur 64 Prozent der Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße zeigt sich dabei, dass vor allem größere Unternehmen ab 250 Beschäftigten nach IT-Fachkräften suchten (74 Prozent), bei mittleren Unternehmen waren es 20 Prozent und bei kleinen Unternehmen bis 49 Beschäftigten nur 6 Prozent. Der Vergleich zum Vorjahr fiel dabei vor allem bei größeren Unternehmen besonders drastisch aus: 2017 hatten nur 45 Prozent von ihnen IT-Fachkräfte eingestellt oder nach ihnen gesucht.

Der Anteil der Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der Fachkräftesuche stieg dabei in allen Unternehmensgrößen im Vergleich zum Vorjahr um einige Prozentpunkte an. Besonders groß war der Anstieg bei kleinen Unternehmen von 61 auf 70 Prozent.

Vergangene Woche wurde eine Studie des IT-Branchenverbands Bitkom bekannt, laut der aktuell bis zu 124.000 Stellen für IT-Experten in Deutschland unbesetzt seien, was innerhalb von zwei Jahren mehr als eine Verdopplung darstellt. In der Umfrage für 2019 unter Geschäftsführern und Personalverantwortlichen geht der Bitkom dabei von 83 Prozent der Unternehmen aus, die einen Mangel an IT-Spezialisten sehen. 72 Prozent der Unternehmen berichteten von zu hohen Gehaltsforderungen der Bewerberinnen und Bewerber, 41 Prozent von fehlenden Qualifikationen. (siko)