Hersteller werben mit "Nachhaltigkeit", Verbraucher können damit sparen

Aschenbuddel

Irgendwann ist das Maß voll: Der Rußpartikelfilter im Dieselfahrzeug sitzt mit Asche zu. Jetzt hat der Halter die Wahl: Entweder lässt er für viel Geld einen neuen Filter einbauen. Oder er entscheidet sich für die Reinigung des alten Filters - die günstige Alternative

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Von
  • Florian Pillau
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Stuttgart/München, 29. Oktober 2013 – Wenn moderne Dieselfahrzeuge deutlich über 100.000 Kilometer auf der Uhr haben, müssen sich die Halter auf eine Hiobsbotschaft gefasst machen: „Dieselpartikelfilter voll“ meldet der Bordcomputer. Oder es blinkt eine Warnleuchte im Cockpit auf, die dasselbe signalisiert: Der serienmäßige Partikelfilter im Abgassystem ist mit Asche verstopft und muss erneuert werden - das geben jedenfalls die Autohersteller vor. Eine teure Angelegenheit, die mit 1000 Euro oder mehr zu Buche schlägt. Deutlich günstiger kommt es Dieselfahrer, den Partikelfilter reinigen zu lassen.

„Eine Reinigung ist sicherlich empfehlenswert, wenn der Filter keine Beschädigungen hat und man nicht das Geld in ein Neuteil investieren kann oder will“, sagt Thomas Caasmann von der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Carsten Graf, Technikexperte beim ADAC, sieht das ähnlich: „Bei einem älteren Fahrzeug kann man es ruhig auf einen Versuch ankommen lassen.“ Sollte die Reinigung nicht das gewünschte Ergebnis bringen, könne dadurch am Fahrzeug nichts kaputtgehen. „Man zahlt schlimmstenfalls noch einmal für einen neuen Filter“, so Graf.

Dieselfahrzeuge jüngerer Baujahre müssen mit einem Partikelfilter ausgestattet sein, um die vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte einhalten zu können. In dem Filter bleibt zunächst Ruß zurück, von dem sich die Autos selbst befreien können: Sobald die Motorsteuerung erhöhten Abgasstaudruck registriert, startet sie einen Regenerationsvorgang, bei dem der Ruß im Filter verbrannt wird, erläutert Caasmann. „Je nach Fahrweise geschieht das etwa alle 700 bis 800 Kilometer.“ Dabei entsteht allerdings Asche, die sich im Filter ablagert - und die wird der Wagen von alleine nicht mehr los.

Der Ruß wird verbrannt, die Asche reichert sich auf

Wann die Verstopfung droht und die Bordelektronik Alarm schlägt, lässt sich nicht genau sagen. Irgendwo zwischen 120.000 und 200.000 Kilometern sei damit zu rechnen, sagen Fachleute wie Caasmann und Graf. Häufige Kurzstreckenfahrten, schlechtes Motoröl oder ein verschmutzter Luftfilter begünstigen zum Beispiel, dass sich der Dieselpartikelfilter zusetzt. Wer den Warnhinweis im Cockpit längere Zeit ignoriert, bekommt die Konsequenzen bald zu spüren: Die Motorleistung nimmt ab, der Spritverbrauch steigt. „Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Motorschaden oder Fahrzeugbrand kommen“, warnt Caasmann.