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Peugeot 308 Dreizylinder mit Automatik von Asin im Fahrbericht

Dreimaster

Fahrberichte Martin Franz
Peugeot

Der Peugeot 308 ist seit gut einem Jahr auf dem Markt und hat alle Chancen, zur Genesung von PSA seinen Teil beizutragen. Mit neuen Motoren und Getrieben sollen nun weitere Anreize gesetzt werden. Wir konnten den 1,2-Liter-Dreizylinder in Verbindung mit der Sechsgang-Automatik schon fahren

Haar, 12. Dezember 2014 – Der Peugeot 308 ist seit gut einem Jahr auf dem Markt und hat alle Chancen, zur Genesung von PSA seinen Teil beizutragen. Denn wie zuvor schon beim 508 ist Peugeot auch beim 308 eine deutlich zu spürende Verbesserung bei der Verarbeitung gelungen. Mit neuen Motoren und Getrieben sollen nun weitere Anreize gesetzt werden. Wir konnten den aufgeladenen 1,2-Liter-Dreizylinder in Verbindung mit der Sechsgang-Automatik schon fahren.

Gut gedämmt

Der Dreizylinder wird mit 110 oder 130 PS angeboten. Letzterer hat 230 Nm zu bieten, die schon bei 1750/min anliegen. Dementsprechend ist auch der Fahreindruck schon knapp über der Leerlaufdrehzahl recht agil. Wer die Maschine nicht gerade ausquetscht, hört auch wenig von ihr, wobei ihr sicher eine gute Dämmung der Karosserie hilft. Als perfekte Ergänzung erweist sich die neue Sechsstufen-Automatik von Aisin. Endlich hat Peugeot das elende automatisierte Schaltgetriebe EGS6 eingemottet. Völlig zu Recht, denn die neue Automatik-Box wechselt die Gänge in den meisten Lebenslagen ebenso passend wie unauffällig. Unter dem Strich ist diese feine Mischung sehr gelungen.

Peugeot verspricht für den Automatik-308 im NEFZ einen Durchschnittsverbrauch von 5,2 Liter. Wir kamen auf einen Mittelwert von 8,3 Litern, auf zügigen Autobahnetappen kann auch problemlos eine Neun vor dem Komma stehen. Werte um sieben Liter sind möglich, verlangen aber Zurückhaltung.

Faire Preise

Bereits die Active-Ausstattung enthält für 22.950 Euro alles Wesentliche, darunter eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Einparkhilfe hinten sowie 16-Zoll-Alus. Die Topversion „Allure“ kostet mit 24.850 Euro zwar deutlich mehr, bietet aber serienmäßig LED-Scheinwerfer und ein Navigationssystem. Hinzu wählen kann man diverse Assistenzsysteme, wie einen Totwinkelwarner oder einen adaptiven Tempomaten, die es ausschließlich für den „Allure“ in recht günstigen Paketen gibt. Sparen kann man sich das Sport-Paket für 450 Euro. Die dazugehörige Sport-Taste erzeugt einen seltsamen Sound und die Straffung der Servolenkung bemerkt man kaum.

Der Rest des 308 ist inzwischen wohlbekannt. Er ist sorgsamer verarbeitet als sein Vorgänger, straff abgestimmt und bietet ausreichend Platz für vier Insassen. Ungewöhnlich ist sein Armaturenbrett: Peugeot baut ein kleines Lenkrad ein, das zudem noch recht tief montiert ist. Darüber wurde das Kombiinstrument eingesetzt. Kleine Personen oder ausgeprägte Sitzriesen neigen dazu, den Daumen über diese Idee zu senken, weil ihnen das Lenkrad im Sichtfeld liegt. Und noch etwas ist uns aufgefallen: Wenn Sonne auf Kombiinstrument scheint, ist von der Beschriftung nichts mehr zu erkennen. Es ist unerklärlich, wie nach abertausenden von Testkilometern so etwas unentdeckt bleiben kann.

Durch das winzige Lenkrad fühlt sich der 308 zwar wendiger an als er ist, doch Personen mit großen Fingern suchen lange nach einer passenden Position, um die Hände bequem zu platzieren. Ebenfalls nachteilig: Die Beschriftungen der Bedienräder im Volant sind bei Dunkelheit nicht ablesbar.

Alles auf dem Schirm

Das Armaturenbrett wirkt auf den ersten Blick sehr aufgeräumt, weil Peugeot hier fast alle Funktionen auf einen Touchscreen gelegt hat. Hundertprozentig gelungen wirkt das letztlich aber nicht, denn wo früher ein blinder Zugriff ausgereicht hat, um beispielsweise die Temperatur etwas zu erhöhen, muss man sich nun durch ein Bildschirmmenu wühlen. Dazu kommt, dass der Schirm auf Eingaben auch nicht so spontan reagiert, wie man sich das wünschen würde.


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