Safari erlaubt Installation von Progressive Web Apps unter macOS Sonoma

Was auf dem iPhone seit der ersten Version funktioniert, geht nun endlich auch mit Safari unter macOS: Webanwendungen lassen sich auf dem Gerät installieren.

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Für Apple so wichtig, dass es sogar in den Top-Neuerungen von macOS Sonoma erscheint: Die Installation von Webanwendungen aus Safari heraus.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Christian Liebel
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Mit der Veröffentlichung von Safari 17 und macOS Sonoma sind Progressive Web Apps nun auch unter Verwendung des Apple-Browsers unter macOS installierbar. Dies war unter macOS mit Chromium-basierten Browsern wie Google Chrome und Microsoft Edge schon seit einigen Jahren möglich, mit Safari auf dem iPhone bereits seit Januar 2008, als iPhone OS 1.1.3 veröffentlicht wurde.

Überkreuz - Christian Liebel

Christian Liebel (@christianliebel) ist Softwareentwickler bei Thinktecture in Karlsruhe. Er unterstützt seine Kunden bei Digitalisierungsprojekten und der Modernisierung von Businessanwendungen. Sein Steckenpferd sind Cross-Platform-Anwendungen auf Basis moderner Webtechnologien wie Angular, Progressive Web Apps, Project Fugu und Web Components. Für seine Community-Beiträge wurde er als Microsoft MVP und Google GDE ausgezeichnet.

Bei der Installation wird eine Verknüpfung zur Website auf dem Dock (auf Mobilgeräten auf dem Home-Bildschirm) hinterlegt. Webentwickler können das Icon und den Namen der Verknüpfung vordefinieren und dabei auch festlegen, dass die von der Verknüpfung geöffnete Website im Standalone-Modus ausgeführt wird, also in einem eigenständigen Fenster (auf Mobilgeräten vollflächig, also ohne Browser-Steuerelemente). Dies wird über das Web Application Manifest definiert. Ist kein Manifest vorhanden, werden Titel und Icon aus anderen Quellen bezogen.

Die Installation erfolgt analog zu iOS und iPadOS aus dem Teilen-Menü heraus, das sich neben der Adresszeile befindet. Darin muss der Eintrag "Add to Dock" ausgewählt werden. Als Beispiel soll hier die Produktivitäts-PWA paint.js.org dienen.

Die Installation der Anwendung lässt sich durch das Teilen-Menü anstoßen

Die Installation müssen Anwender in einem separaten Dialog bestätigen. Safari erlaubt dabei das Ändern der Bezeichnung. Wer davon Gebrauch macht, kann mehr als eine Instanz der Anwendung auf dem Gerät installieren – etwa, um eine Anwendung mit unterschiedlichen Benutzerprofilen zu verwenden, denn Cookies werden zwischen den Instanzen nicht geteilt. Dies ist bei Chrome oder Edge in dieser Form so nicht möglich.

Wie unter iOS und iPadOS kann der Anwender den Namen der installierten App anpassen

Beim Zustimmen zur Aufforderung wird die Verknüpfung dem Dock hinzugefügt und dort zugleich angeheftet. Außerdem erscheint die Anwendung auch im Launchpad und ist im Applications-Ordner des Benutzerverzeichnisses zu finden. Von dort kann die Webanwendung auch wieder gelöscht werden. Von der Verknüpfung aus gestartet, erscheint die Webanwendung dann wie plattformspezifische Apps in einem eigenen Fenster.

Die aus Safari installierte Webanwendung läuft in einem eigenständigen Fenster

Damit sind Webanwendungen nun unter Safari auf sämtlichen Plattformen offline-fähig, installierbar und können Pushbenachrichtigungen entgegennehmen: Installierte Anwendungen können wie auch unter iOS und iPadOS Pushbenachrichtigungen empfangen und Badges auf dem Anwendungs-Icon anzeigen. Als einziger der großen Browser unterstützt Firefox keine Installation von Webanwendungen auf dem Desktop.

Der nächste logische Schritt wäre nun die Bereitstellung der File System Access API in Safari. Diese Webschnittstelle, die bereits seit 2019 mit Chromium-basierten Browsern ausgeliefert wird, erlaubt die Bearbeitung von Dateien aus dem lokalen Dateisystem. Über die Erweiterung File Handling API können sich installierte Webanwendungen sogar als Bearbeitungsprogramm für bestimmte Dateitypen hinterlegen. Dass das interessant sein könnte, merkten Apple-Vertreter auf der vergangenen Jahreskonferenz des W3C bereits an.

(rme)