Kein Trim-Befehl im SSD-RAID?

Mein Windows-7-System möchte ich mit zwei Solid-State Disks (SSDs) auf Trab bringen, die ich an meinem Mainboard mit Intel-Chipsatz als RAID 0 nutzen will. Ich habe nun aber gehört, dass der ATA-Trim-Befehl, der die Schreibraten auf Dauer hoch halten soll, bei einem SSD-RAID nicht funktioniert – stimmt das?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Boi Feddern

Mein Windows-7-System möchte ich mit zwei Solid-State Disks (SSDs) auf Trab bringen, die ich an meinem Mainboard mit Intel-Chipsatz als RAID 0 nutzen will. Ich habe nun aber gehört, dass der ATA-Trim-Befehl, der die Schreibraten auf Dauer hoch halten soll, bei einem SSD-RAID nicht funktioniert – stimmt das?

Ja. Intels Treiberpaket namens Rapid Storage Technology (RST) bringt in der aktuellen Version zwar ATA-Trim-fähige Treiber sowohl für den AHCI- als auch den RAID-Betriebsmodus des SATA-Controllers mit, ATA-Trim funktioniert in beiden Fällen aber bislang nur im Zusammenspiel mit einzelnen SSDs und nicht mit Flash-Disks im RAID-Verbund. Uns sind auch keine Treiber für andere RAID-Adapter bekannt, mit denen ATA-Trim bei einem RAID funktioniert.

Möglicherweise wirkt sich mangelnde Trim-Unterstützung aber in der Praxis gar nicht besonders stark aus: Viele Hersteller implementieren bei ihren jüngeren SSDs eine Funktion, die man sich wie einen Defragmentierer auf Laufwerksebene vorstellen kann. In Zeiten ohne Zugriffe versuchen die SSD-Controller, beschriebene Flash-Blöcke zusammenzufassen, um möglichst viele freie Blöcke zu erzeugen, in die sie Daten später direkt hineinschreiben können. Diese sogenannte „Garbage Collection“ kann den ATA-Trim-Befehl zwar nicht vollständig ersetzen, verbessert aber ebenfalls die Schreibleistung von SSDs. Windows XP und Vista kennen ATA Trim übrigens ohnehin nicht.

Letztlich hängt es auch von der persönlichen Nutzungsweise ab, ob man mit Performance-Einbußen bei den SSDs rechnen muss. Wenn man selbst dafür sorgt, dass den SSDs stets genügend freie (Reserve-)Blöcke zur Verfügung stehen, wirkt sich das oft positiv auf die Datentransferrate beim Schreiben aus. Die Hersteller empfehlen, SSDs nie ganz vollzuschreiben, sondern 15 bis 20 Prozent des Speicherplatzes frei zu lassen. (boi)