Studie: Nachholbedarf bei Software-Qualitätssicherung

Die Marktforscher von IDC sehen als Fazit ihrer Studie zur Softwareentwicklung und zum Testing in zahlreichen deutschen Unternehmen Defizite bei der Beherrschung der Softwarequalitätssicherung,

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Von
  • Alexander Neumann

Die Marktforscher von IDC sehen als Fazit ihrer Studie "Erfolgreiche Software-Projekte durch Software Quality Assurance (SQA) – Software-Entwicklung und Software-Testing in Deutschland 2012", dass sich in zahlreichen Unternehmen Defizite bei der Beherrschung der Softwarequalitätssicherung auftun. Allerdings sind sich viele Unternehmen dessen bewusst und haben bereits unterschiedliche Maßnahmen zur Professionalisierung der Testverfahren auf den Weg gebracht.

Den Ergebnissen der kostenlosen Studie liegt eine im November und Dezember 2011 durchgeführte Befragung unter rund 200 deutschen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern zugrunde. Ziel war es, die aktuelle Situation und die Pläne der Unternehmen rund um das Thema Softwarequalitätssicherung zu untersuchen.

Zu den Ursachen für den misslichen Status quo nennt das Beratungsunternehmen mangelnde Abstimmung zwischen Anwendungsentwicklern und Testern, unzureichende organisatorische Verankerung des Testings, geringer Automatisierungsgrad des Testens oder die Wahl ungeeigneter Testmethoden. Auch sind häufig Fehler im Projektmanagement wie das regelmäßige Nichteinhalten von Zeit- und Budgetvorgaben zu konstatieren. So werde nur die Hälfte der Softwareprojekte plangemäß und ohne Nacharbeiten bei Qualitätsmängeln abgeschlossen. 8 Prozent der Projekte würden gar vollständig abgebrochen.

Um Softwarequalität angemessen umzusetzen, wählen Unternehmen unterschiedliche organisatorische Ansätze, die alle ihre Berechtigung haben können. Dabei positionieren 16 Prozent der Befragten SQA als eigenständige Organisation. Bei einem Drittel findet man die Qualitätssicherung in der IT-Abteilung und bei 13 Prozent bei den Fachbereichen. In einigen Fällen ist sie vollständig oder teilweise an externe Dienstleister ausgelagert.

Im Idealfall sollte ein Softwareprojekt möglichst viele Teststufen in hoher Qualität durchlaufen. Als Ergebnis der Befragung führen 60 Prozent Systemtests durch, 45 Prozent Abnahmetests, 44 Prozent Integrationstests und 37 Prozent Systemintegrationstests, wobei die Marktforscher raten, dass Unternehmen immer die für ihr Softwareprojekt notwendigen Tests in der erforderlichen Tiefe durchführen sollten. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Fehler nicht erkannt werden können, die sich im Nachgang nur mit großem Aufwand beseitigen lassen.

IDC rät Unternehmen, SQA als ein zentrales Element von Softwareprojekten zu betrachten. Hierfür müssten Anforderungsmanagement, Softwareentwicklungsmethoden, Projektmanagement und Testing der Software aufeinander abgestimmt sein. Nur mit einem ganzheitlichen Ansatz lasse sich qualitativ hochwertige Software nach den Anforderungen des Business bereitstellen. IDC sieht beim Testing selbst und beim Testmanagement vielfach deutlichen Verbesserungsbedarf und empfiehlt die Professionalisierung der Mitarbeiter und Aktivitäten, Standardisierung und Automatisierung als richtige Schritte. (ane)