TJ Holowaychuk kehrt Node.js den Rücken

Der Kopf hinter Express, Jade und Mocha sucht Maintainer für seine Projekte, da er die Arbeit mit Node.js im Produktiveinsatz mittlerweile eher als Kampf sieht. Für neue Projekte hat er an Go Geschmack gefunden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Julia Schmidt

"Ich habe lang genug mit Node.js in der Produktion gekämpft, sodass ich leider keinen Spaß mehr daran habe ..." Mit diesen Worten beginnt ein Blogeintrag, mit dem sich TJ Holowaychuk aus dem Node.js-Ökosystem zurückzieht. Der Erfinder beliebter Werkzeuge wie Express oder des Test-Frameworks Mocha will in Zukunft nur noch Koa betreuen, für alle anderen Projekte ist er nun auf der Suche nach Maintainern.

Nachdem Holowaychuk mehr und mehr mit verteilten Systemen zu tun hatte, fand er laut seiner offiziellen Begründung die Richtung, die Node.js einschlägt und die Leistungsfähigkeit über Robustheit und Nutzerfreundlichkeit stellt, immer frustrierender. Erste Versuche mit Googles Programmiersprache Go waren bereits sehr erfolgreich, weshalb er sich für seine kommenden Projekte eher an sie halten werde. Node.js sei nach wie vor ein gutes Tool, allerdings solle man nicht vergessen, dass es andere Optionen gäbe, wenn man damit unzufrieden sei. Für Webseiten werde er es wahrscheinlich auch weiter nutzen, für andere Aufgaben gäbe es jedoch bessere Herangehensweisen.

An Go schätzt Holowaychuk unter anderem die Stabilität und Reife, die die Sprache trotz ihres geringen Alters aufweise, die Profiling- und Debugging-Möglichkeiten sowie die strengen Konventionen was Dokumentation, Formatierung, Benchmarking und API-Design angeht. Darüber hinaus sei der Code, auf den man in der Go-Welt träfe, qualitativ sehr hochwertig, auf was man sich bei JavaScript nicht immer verlassen könne, da die Fähigkeiten der Nutzer sich hier auf sehr gemischten Niveaus bewegten. Selbst der nicht vorhandenen Paketverwaltung kann Holowaychuk etwas Positives abgewinnen, sei man so doch immer in der Pflicht, sich die benutzten Go Packages genau anzusehen, bevor man sie verwendet.

Zuletzt listet der Entwickler noch einige Punkte auf, die man in Zukunft für Node angehen solle. Dabei erwähnt er mehrmals, dass er die Bemühungen der Community nicht schmälern wolle, allerdings seien Mängel wie ungenaue Fehlermeldungen nach mittlerweile fast fünf Jahren kein gutes Indiz für die Richtung, in die man sich in der letzten Zeit bewegte. Viel Arbeit müssten seiner Meinung nach in Streams, Callbacks, Fehlermeldungen und Tooling gesteckt werden. Gespräche mit Mitarbeitern von StrongLoop stimmten ihn zwar optimistisch, allerdings bliebe abzuwarten, wie sich die Ideen im Zusammenspiel mit den anderen an der Node.js-Entwicklung beteiligten Unternehmen weiter veränderten.

Siehe dazu auf heise Developer:

(jul)