Uninstaller für Windows und Mac im Vergleich
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heise Download Content Team

Uninstaller im Vergleich: Software rückstandsfrei entfernen

Tools für saubere Deinstallationen unter Windows und Mac

Wer häufig Programme ausprobiert, leidet schnell unter einer Vermüllung des PC-Systems – denn selbst eine Deinstallation hinterlässt oft Reste. Das muss nicht sein: Uninstaller-Tools helfen, Software sauber zu löschen.

💡 Das Wichtigste in Kürze
  • Wenn man Software mit den Standard-Funktionen des Betriebssystems entfernt, verbleiben oft Rückstände auf dem Rechner, etwa Dateien oder Registry-Einträge.
  • Diese Rückstände wirken sich negativ auf Leistung und Stabilität des Systems aus: der Rechner wird mit der Zeit langsamer oder stürzt häufiger ab.
  • Spezielle Uninstaller-Software beugt diesen Problemen vor, indem sie nicht mehr genutzte Programme rückstandsfrei vom Rechner entfernt.
  • Zur Liste: ➤ Uninstaller im Vergleich

Die Zeiten, in denen Software sich brav in einem Ordner unter Windows oder MacOS ablegte, sind lange vorbei: Je komplexer ein Programm oder eine App, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei der Installation Dateien kreuz und quer im System verstreut. Unter Windows kommt noch hinzu, dass sie auch Spuren in der Registry hinterlässt. Um welche Art Programm es sich dabei handelt, ist egal - eine Office-Suite hinterlässt genauso Spuren im System wie etwa ein Spiel oder ein Videokonverter. Während macOS die Dateien einfach behält, besitzt Windows immerhin seit Windows 95 einen eigenen Uninstaller – der arbeitet allerdings nicht immer zuverlässig. Wer häufig Software ausprobiert, wundert sich daher nicht selten über Speicherplatz- und Performance-Schwund.

Ashampoo Uninstaller

Der Ashampoo Uninstaller deinstalliert Programme, kann aber noch mehr. Das Tool erinnert an eine vollwertige Systemwartungs-Suite.

(Bild: Christian Rentrop)

Uninstaller halten das System sauber

Das muss nicht sein: Sogenannte Uninstaller-Tools helfen dabei, die überall im System verstreuten Dateileichen zu entfernen. Dabei überwachen sie in aller Regel die Aktivität der Installations-Routinen oder helfen schlicht dabei, Programme vollständig zu löschen. Unter macOS sind Abhängigkeiten des Programms und der Dateien relevant. Windows-Uninstaller sind hingegen darauf angewiesen, selbst herauszufinden, welches Programm welche Dateien verstreut und welche Änderungen vorgenommen hat. Dazu überwachen sie den Installationsprozess – und besitzen im Zweifel eine große Datenbank, in der sie nachschauen können, welche Änderungen typischerweise von welchem Programm durchgeführt werden. Hinzu kommen in aller Regel noch Cleaner-Funktionen, die Überflüssiges von der Festplatte tilgen und die Registry sauber halten. Kurzum: Deinstallations-Tools leisten einen Beitrag zum reibungslosen und flotten Betrieb des Rechners, wenn man zumindest gelegentlich neue Software ausprobiert.

Revo Uninstaller

Der Revo Uninstaller konzentriert sich auf das Wesentliche: die rückstandsfreie Deinstallation von Software.

(Bild: Christian Rentrop)

Uninstaller für Windows und Mac im Vergleich

Die diversen erhältlichen Uninstaller unterscheiden sich durchaus in Leistungsumfang und Einsatzzweck. Neben kostenpflichtigen Versionen existieren zudem oft abgespeckte Gratis-Versionen. Die wesentlichen Unterschiede der bekannten Tools fassen wir im Folgenden zusammen:

  • Der Ashampoo Uninstaller* ist eine vollumfängliche Uninstaller-Lösung für Windows: Es klinkt sich dezent in die Taskleiste ein und überwacht künftige Installationsprozesse, um deren Änderungen am System bei einer Deinstallation vollständig rückgängig zu machen. Doch auch für Programme, die vor der Installation des Uninstallers aufgesetzt wurden, gibt es Hilfe: Ashampoo besitzt eine große Datenbank, in der die Änderungen, die durch Installationen am System durchgeführt werden, protokolliert. Diese Datenbank verwendet der Uninstaller, um Programme restlos entfernen zu können. Mit an Bord sind außerdem eine Reihe von Cleaner-Tools, ein Startup-Tuner sowie ein Undeleter. Dadurch ist der Ashampoo-Uninstaller ein Rundum-Sorglos-Tool für das Aufräumen und Tuning von Windows-Systemen.

  • Der Uninstaller Pro* von IObit verfolgt einen anderen Ansatz als das Ashampoo-Tool und verspricht, Programmleichen zu finden, wo der Mitbewerber versagt. So gibt es zwar keine Datenbank, dafür sucht das Tool selbstständig nach Resten alter Installationen. Eine Überwachung neuer Software-Installationen ist natürlich ebenso an Bord wie eine Reihe von Cleaner-Tools. Für die reine Deinstallations-Hilfe reicht bereits die Free-Version. Wer jedoch Zusatz-Funktionen wie die Säuberung lästiger Programme, Spyware-Entfernung oder Auto-Clean benötigt, muss zur Pro-Version greifen. Die gibt es aktuell leider nur als Jahresabo und nicht zum Einzelkauf.

  • Mit dem Revo Uninstaller Pro* gibt es noch ein drittes Deinstallations-Tool für Windows 10. Anders als der Ashampoo- und iObit-Uninstaller konzentriert sich der Revo Uninstaller Pro weitestgehend auf die Deinstallation von Software und besitzt dafür einige interessante Tools. So gibt es einen „Jagdmodus“, mit dem sich selbst sehr hartnäckige Programme entfernen lassen: Es reicht, das Fadenkreuz über das Programmfenster oder Taskleistensymbol zu ziehen, um ein Programm wahlweise zu löschen oder seinen automatischen Start zu beenden. Das macht gerade auf bereits sehr zugemüllten Systemen erstaunlich viel Spaß. Ebenfalls an Bord ist ein Kommandozeilenmodus sowie die üblichen Wartungs- und Cleaner-Tools.

  • Das Programm CleanMyMac X* gilt als Komplettlösung für macOS. Es befreit den Mac von Programmresten, räumt das System auf und schützt es. Der Software-Uninstaller ist nämlich nur eine von zahlreichen Funktionen – weiterhin enthalten sind etwa ein Antivirus-Tool, ein Software-Updater und ein System-Optimierer. Die Deinstallationsroutine arbeitet flott und sauber – und hilft, den Mac in Ordnung zu halten.

Gratis, aber abgespeckt: Free-Versionen der Uninstaller

Wie in vielen Software-Segmenten sind auch bei den Uninstallern kostenlose Varianten erhältlich. So gibt es sowohl von Revo als auch iObit Freeware-Versionen mit eingeschränktem Funktionsumfang. Diese konzentrieren sich auf das „Kerngeschäft“ der Software-Deinstallation unter Windows und sind so weit abgespeckt, dass sie auch auf die in den kostenpflichtigen Varianten hilfreichen Helferlein verzichten. Das muss aber nichts bedeuten: Sie arbeiten auch in der beschränkten Fassung sauber.

IOBit Uninstaller

Den Iobit Uninstaller gibt es auch in einer abgespeckten Gratis-Version. Die deinstalliert sauber, auf Zusatzfeatures verzichtet man aber.

(Bild: Christian Rentrop)

Vollständig freie Deinstallations-Tools

Eine Alternative sind komplett kostenlose Uninstaller-Lösungen: Unter Windows gibt es unter anderem den Bulk Crap Uninstaller, der zwar sehr leistungsfähig ist, aber in der Bedienung nicht wirklich einsteigerfreundlich. Auch die Alternative XTR Toolbox ist für Anfänger nur bedingt geeignet. Deutlich besser macht es da die Mac-Software AppCleaner, die ebenso simpel wie effektiv ist: Wird eine App auf den AppCleaner gezogen, wandert sie samt aller Bestandteile in den Papierkorb.

Bulk Crap Uninstaller

Der Bulk Crap Uninstaller funktioniert gut, ist aber nicht sehr einsteigerfreundlich.

(Bild: Christian Rentrop)

Software-Reste belasten das Betriebssystem

Mit einem Uninstaller-Tool ist es möglich, die Reste von Programmen aus dem Betriebssystem zu entfernen. Das dient nicht nur der Ordnung, sondern hat auch handfeste Vorteile für den Betrieb des Rechners. Denn der benötigt ein möglichst flottes Betriebssystem. Doch je mehr verwaiste Dateien herumliegen, desto mehr muss der Rechner für konstant wiederkehrende Aufgaben – etwa der Suche nach einer Datei – arbeiten. Dabei handelt es sich übrigens nicht um die Suche nach Dateien durch den Nutzer, sondern um das Durchwühlen der systemeigenen Ordner im Betriebssystem. Diese Suche geschieht ständig, etwa beim Starten von Programmen oder zahlreichen Hintergrundprozessen. Für den Anwender wird der Rechner dadurch langsam, obwohl er gar nicht langsam ist. Deshalb gilt: Je weniger unnütze Dateien sich im System befinden, desto besser.

Volle Registry verlangsamt Windows-Rechner

Unter Windows kommt mit der Systemregistrierung noch ein weiterer Faktor hinzu: Diese enthält zahlreiche Einträge, damit Windows weiß, wo es welche Dinge finden kann. Diese Systemregistrierungsdatei ist als große Index-Datei angelegt und wird deshalb permanent von Windows benutzt. Je größer sie wird, desto länger benötigt Windows, um sie zu sichten. Und weil dafür Rechenleistung aufgewandt wird, wird Windows nach und nach immer langsamer. Wird nun eine Software deinstalliert, verbleiben oft Reste in der Registry und im System, ohne dass diese noch einen Nutzen hätten – dies gilt es zu vermeiden. Genau deswegen gibt es die Deinstallations-Helfer, die, anders als das in Windows eingebaute Uninstall-Tool, wirklich alle Programm-Reste beseitigen können.

CleanMyMac

Auf Mac-Rechnern deinstalliert CleanMyMac X flott und sauber.

(Bild: Christian Rentrop)

Zusätzliche Cleaner-Funktionen

Neben der sauberen Deinstallation von Programmen besitzen die kostenpflichtigen Software-Entferner aber meist noch einen zusätzlichen Vorteil: Sie sind mit einer Reihe praktischer Extras ausgestattet, die es erlauben, den Computer von bereits vorhandenen Resten alter Programme zu befreien: Dazu prüfen sie die Systemordner und die Registrierungsdatei und stellen dabei Ungereimtheiten fest: Reste von Programmen nämlich, die der Anwender möglicherweise längst gelöscht hat. Programme wie Ashampoo Uninstaller oder das Tool CleanMyMac für macOS sind dabei über die Jahre zu kompletten Systemwartungs-Suiten herangewachsen, die wirklich jede Form von Abfall auf der Festplatte finden und beseitigen können.

Unter Windows Pflicht, unter macOS hilfreich

Da Windows ab Werk suggeriert, eine vollwertige Deinstallations-Routine zu besitzen, stellt sich für viele Anwender die Frage, ob sie 20 oder 30 Euro für eine Zusatz-Lösung investieren sollten. Die Antwort ist ein klares „Ja“, denn das Löschen von Programmresten sorgt nicht nur für mehr Systemgeschwindigkeit, sondern verhindert auch Probleme. Etwa dann, wenn Programme auf falsche Versionen einer Datei zugreifen oder Reste eines Programms im laufenden Betrieb dazwischen funken. Unter macOS ist das Problem kleiner, da das Betriebssystem unter der Haube funktioniert, trotzdem vermüllen Programmreste tief im System nicht selten die Festplatte, was bei den teuren SSD-Preisen in aktuellen Macs Grund genug dafür ist, Programme möglich restlos zu löschen. Dabei leistet schon die Freeware AppCleaner gute Dienste.


Fazit: Uninstaller sollten immer an Bord sein

Doch ganz egal ob macOS oder Windows: Der Einsatz eines Uninstaller-Tools kann viele durch Software-Reste verursachte Probleme unter Windows und macOS vermeiden oder lösen. Es ist daher sinnvoll, Software immer über ein solches Tool zu deinstallieren, statt sie etwa mit dem Windows-Uninstaller zu löschen. Unter macOS werden Apps und Programme normalerweise einfach in den Papierkorb geschoben – ein Uninstaller sammelt gleich auch die ganzen „Leichen“ ein, die im System verstreut sind. Kurzum: Uninstaller sind kein Schlangenöl, sondern tatsächlich sinnvoll. Und der Griff zu einem der kostenpflichtigen Tools gibt zudem Zugriff auf eine Vielzahl weiterer praktischer Systemwartungsfunktionen.


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Redaktion & Aktualisierung: heise Download-Team

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