Diese (vor allem durch die angegebene Anschrift und Telefonnummer) gefährlichen Schadsoftware-Spams sind schon seit einigen Tagen eine Pest:
http://spam.tamagothi.de/?p=8768
Zum Glück sind die Spams – abgesehen davon, dass da alarmierend ins wirkliche Leben hinreinragende Daten reingestreut wurden – doch nicht wirklich gut gemacht, sondern eher durchschnittlich. Aber eine aufgeführte Anschrift und Telefonnummer können eben einen Empfänger so sehr erschrecken, dass er die Schwächen der Mail gar nicht mehr wahrnimmt.
Wenn ich meinem Kommentatoren »Ely« und »AP« glauben darf, kommen die angeführten Daten sicher aus eBay-Beständen (und meine ursprüngliche Mutmaßung, es handele sich um trojanisch abgegriffene Smartphone-Adressbücher, war falsch). Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass diese monströse Spamwelle ausnahmsweise an mir vorbeirauschte, denn ich habe niemals einen eBay-Account gehabt.
Die angehängte Schadsoftware ist die frischeste Brut der Kriminellen und recht variabel. Wer sich auf sein Antivirus-Programm verlässt, ist verlassen. Es geht hier keineswegs um Phishing. Im Anhang der Spams, die ich gesehen habe, sind Erpressungstrojaner. Da werden in den nächsten Tagen also wieder ganz viele Menschen die Banknoten der Europäischen Zentralbank mit Bangen in Bitcoin umtauschen und hoffen, dass sie nach dem Bezahlen wieder an ihre Korrespondenz, ihre Fotos, ihre Musik, ihre Mails und ihre Filme kommen.
Das einzig »Gute« daran: Das Kokain- und Bordellgeschäft in Russland und der Ukraine bekommt neue Impulse, wenn die Verbrecher ihr Geld verprassen.
Hoffentlich wird diesmal dem einen oder anderem Betroffenen klar, dass es nur einen Datenschutz gibt. Und der besteht nicht darin, dass man dem Datenschutzversprechen irgendwelcher (für die Folgen eventueller Datenschleuderei niemals haftenden) Klitschen mit Website und eventuellen lustigen Datenschutz- und Sicherheits-Zertifikat-GIFs glaubt, sondern dass man mit der Angabe seiner persönlichen Daten sehr sehr sparsam ist. Denn die Liste wächst und wächst und wächst; und die Daten sind weder bei Unternehmen noch beim Staate sicher:
http://spam.tamagothi.de/datenschleuder-seite/
Es wäre schön, wenn das auch von Journalisten immer wieder so klar gemacht würde, wie es für die große Mehrzahl der Menschen offenbar erforderlich ist.