Meiner Meinung nach gibt es noch einen Faktor, der nicht genügend
Aufmerksamkeit erhält: Da'esh sitzt genau im Schnittpunkt der
(schiitischen) Ost-West-Achse mit Iran, Teilen von Irak, Syrien und
Libanon und der (sunnitischen) Nord-Süd-Achse von der Türkei durch
Barzanistan nach Saudi-Arabien.
Aus grösserer Distanz betrachtet geht es auch darum, ein weiteres
Vordringen der "multipolaren Weltordnung" – SCO, Eurasische Union,
Silk Road – nach Westen zu erschweren. Europa kann halbwegs
erfolgreich auf Linie gehalten werden, die Türkei und Saudi-Arabien
sitzen (auch) zu tief mit drin zu raus zu können.
Um beim Beispiel Seidenstrasse zu bleiben: Allein die Vorstellung,
dass eine historische Route – von Bagdad über Palmyra, Damaskus und
Gaza nach Kairo – wiederbelebt werden könnte, dürfte vielen
westlichen Entscheidern ernsthaft Bauchschmerzen bereiten.
Und auch wenn sie Terroristen genannt werden und pro Forma bekämpft
werden, Da'esh füllt praktischerweise genau jene Lücke, die das
Imperium legal nicht hätte besetzen können.
Dann wird auch klar, wieso die nicht jeder besiegen darf, sondern nur
von den USA ausgewählte Gruppierungen – aktuell gerade die Kurden. Ob
die in Geschichte aufgepasst haben? Jedenfalls sollen die jetzt wohl
die Verbindung zwischen Syrien und dem Iran kontrollieren.
Die nehmen das aber wesentlich gelassener – langfristige
Win-Win-Strategien dürften auch da Wirkung zeigen, als der nicht ganz
so langfristig denkende Erdogan, dem die Kurden auch im Weg stehen.
Für die USA reicht natürlich, wenn da noch möglichst lange Krieg ist.
Eine weitere Ausdehnung wird verhindert und sie können sich endlich
darauf konzentrieren, im Pazifik mehr Frieden und Sicherheit zu
verbreiten.
Die haben ja, nebenbei auch sonst ordentlich Pech mit ihren
Verbündeten. Netanyahu wirkt von Mal zu Mal verwirrter und der neue
saudische Friedensminister verheizt anderer Länder Soldaten für
vorübergehende Geländegewinne.
gruss. luky
Aufmerksamkeit erhält: Da'esh sitzt genau im Schnittpunkt der
(schiitischen) Ost-West-Achse mit Iran, Teilen von Irak, Syrien und
Libanon und der (sunnitischen) Nord-Süd-Achse von der Türkei durch
Barzanistan nach Saudi-Arabien.
Aus grösserer Distanz betrachtet geht es auch darum, ein weiteres
Vordringen der "multipolaren Weltordnung" – SCO, Eurasische Union,
Silk Road – nach Westen zu erschweren. Europa kann halbwegs
erfolgreich auf Linie gehalten werden, die Türkei und Saudi-Arabien
sitzen (auch) zu tief mit drin zu raus zu können.
Um beim Beispiel Seidenstrasse zu bleiben: Allein die Vorstellung,
dass eine historische Route – von Bagdad über Palmyra, Damaskus und
Gaza nach Kairo – wiederbelebt werden könnte, dürfte vielen
westlichen Entscheidern ernsthaft Bauchschmerzen bereiten.
Und auch wenn sie Terroristen genannt werden und pro Forma bekämpft
werden, Da'esh füllt praktischerweise genau jene Lücke, die das
Imperium legal nicht hätte besetzen können.
Dann wird auch klar, wieso die nicht jeder besiegen darf, sondern nur
von den USA ausgewählte Gruppierungen – aktuell gerade die Kurden. Ob
die in Geschichte aufgepasst haben? Jedenfalls sollen die jetzt wohl
die Verbindung zwischen Syrien und dem Iran kontrollieren.
Die nehmen das aber wesentlich gelassener – langfristige
Win-Win-Strategien dürften auch da Wirkung zeigen, als der nicht ganz
so langfristig denkende Erdogan, dem die Kurden auch im Weg stehen.
Für die USA reicht natürlich, wenn da noch möglichst lange Krieg ist.
Eine weitere Ausdehnung wird verhindert und sie können sich endlich
darauf konzentrieren, im Pazifik mehr Frieden und Sicherheit zu
verbreiten.
Die haben ja, nebenbei auch sonst ordentlich Pech mit ihren
Verbündeten. Netanyahu wirkt von Mal zu Mal verwirrter und der neue
saudische Friedensminister verheizt anderer Länder Soldaten für
vorübergehende Geländegewinne.
gruss. luky