Mit der Linhof am Küchentisch: Blumenfotografin Rita Bellmann

Rosen, Lilien und Tulpen blühen auf Kalenderblättern, ebenso wie Dill, Rosmarin und Hagebutten. In der Abgeschiedenheit ihres vorpommerschen Bauerngartens erweckt die Fotografin Rita Bellmann Blütenträume für den Hausgebrauch.

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Von
  • dpa

Rosen, Lilien und Tulpen blühen auf Kalenderblättern, ebenso wie Dill, Rosmarin und Hagebutten. In der Abgeschiedenheit ihres vorpommerschen Bauerngartens erweckt die Fotografin Rita Bellmann Blütenträume für den Hausgebrauch.

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In einem großen Bauerngarten mit alten Obstbäumen, Sträuchern und Kräutern, liegt das Refugium von Rita Bellmann. Die Karikaturistin und Blumenfotografin feiert in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum ihrer eigenen Edition, die 1993 mit einem Kalender, der eigenen Vermarktung und dem eigenen Vertrieb begann.

Die etwa zwölf Quadratmeter große Küche an der Südseite ihres kleinen Hauses verwandelt sie bei Bedarf in ihr Atelier. Das Licht für die Fotoaufnahmen fällt durch ein großes Fenster vor dem Küchentisch und durch ein Oberlicht. Keine Halogenscheinwerfer, keine Verlaufshintergründe und sonstige fotografische Technik lassen ein professionelles Fotostudio vermuten. Und doch entstehen hier Blumenfotos, die seit Jahrzehnten zu den schönsten der Branche zählen.

Die analoge Linhof-Kamera, mit der Bellmann Rosen, Primeln und die Küchen-Arrangements aufnimmt, stammt aus den 80er Jahren. Auf mittelformatiges Dia-Material werden die Früchte der Natur belichtet. Wie früher, erst nach der Entwicklung im Fachlabor, hält die Fotografin das Ergebnis in den Händen und sucht kritisch die besten Ergebnisse aus. "Mit der modernen digitalen Technik kann ich die von mir gewollte Qualität nicht erreichen", ist Bellmann überzeugt.

Rita Bellmann war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und zeichnete zunächst Blumenmotive für Postkarten und Kalender. 1975 kam dann ihr erster Blumen-Foto-Kalender auf den Markt. "Blumen für das Jahr" erreichte später mit jährlich 350 000 Exemplaren Kultstatus in der DDR, war aber trotzdem fast nur "als Bückware unter dem Ladentisch" zu haben, erzählt sie. Heute erscheinen deutschlandweit jährlich 14 verschiedene Kalender mit Motiven von Bellmann im Verlag Bild und Heimat Reichenbach. Aber auch im teNeues Verlag Kempen (NRW) und im Verlag Weingarten München sind die Rita-Bellmann-Kalender nach Verlagsangaben sehr erfolgreich. (keh)