Angetestet: Kombi-Board UDOO

Seite 2: Linux

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UDOO lässt sich über eine Micro-SD-Karte booten. Jede Version des UDOO-Boards bietet ausreichend Leistung für Linux und Android. Wie beim Raspberry Pi installiert man das Betriebssystem statt auf einem integrierten Flash-Speicher als Image auf einer externen SD-Karte, hier ist es eine Micro-SD-Karte.

Wer das Gerät im Rahmen der Kickstarter-Kampagne bestellt hat, bekam in der Regel auch SD-Karten mit vorinstalliertem Linux und Android dazu. Leider passte die Software nicht mehr unbedingt zur ausgelieferten Hardware. Linux liess sich zwar noch starten, war aber völlig veraltet. Weder erkannte es das Bluetooth-Dongle noch brachte es wichtige Werkzeuge wie zum Beispiel die Arduino-IDE mit. Das mitgelieferte Android bootete erst gar nicht und zeigte nur immer wieder den Android-Startbildschirm.

Auf der Webseite des UDOO-Projekts stehen indes aktuellere Linux- und Android-Images für alle UDOO-Varianten zum Download bereit. Die angebotene Linux-Version ist Ubuntu 11.10 von Linaro. Sie ist zwar schon etwas betagt, erfüllt aber ihren Zweck. Android gibt es in der Version 4.2.2 ("Jelly Bean"). Beide Systeme benötigen eine Micro-SD-Karte mit einer Kapazität von mindestens 8 GB.

Die Images lassen sich zurzeit nur mit 7-Zip auspacken, weil alle anderen ZIP-Programme annehmen, dass die ausgepackten Dateien knapp 800 Petabyte(!) an Speicherplatz benötigen. Trotz einiger Beschwerden im Forum, wurden die Dateien noch nicht ersetzt.

Das Image muss auf eine SD-Karte geschrieben werden. Unter Windows eignet sich dazu zum Beispiel Win32 Disk Imager. Unter Mac OS X und Linux kann man das dd-Kommando verwenden. Hängt die SD-Karte beispielsweise unter /dev/disk2s1, lässt sie sich unter Mac OS X wie folgt initialisieren:

$ sudo diskutil unmount /dev/disk2s1
$ sudo dd bs=1m if=udoo_dual_ubuntu_1.2.img of=/dev/rdisk2
$ sudo diskutil eject /dev/rdisk2

Der Vorgang dauert einige Minuten; bei der Eingabe muss peinlich genau auf die Pfadangaben achten. Andernfalls droht erheblicher Datenverlust auf der Festplatte!

Ist die Karte initialisiert und das UDOO-Board verkabelt, steht einem ersten Testlauf nichts mehr im Weg. Der Desktop fühlt sich auf dem UDOO flüssig an und mit dem vorinstallierten Chromium-Browser lässt es sich halbwegs komfortabel surfen. Das Board sucht im Hintergrund automatisch alle verfügbaren WLAN-Netze und initialisiert auch problemlos das Bluetooth-Dongle. Ohne nennenswerten Aufwand wird UDOO Teil des heimischen Netzwerks. Auch SSH wird automatisch gestartet und man kann sich mit dem Nutzernamen ubuntu (Passwort: ubuntu) am UDOO anmelden. Selbstverständlich sollte man das Passwort sofort ändern.

Wie gewohnt lässt sich Software mit apt-get verwalten und auch sonst unterscheidet sich die Distribution nicht wesentlich von herkömmlichen Installationen. Hauptsächlich aufgrund des geringen Hauptspeichers ersetzt ein UDOO aber keinesfalls einen vollwertigen PC. Als ein solcher Ersatz ist UDOO aber auch nicht konzipiert, sondern als Hybrid aus Mini-PC und Mikrocontroller-Board. Auf dem UDOO-Board befindet sich daher ein Arduino Due und auch die Arduino-Entwicklungsumgebung wird gleich mitgeliefert.