NSA-Ausschuss will Schreibmaschinen zum Schutz vor Spionage
Seit Spionage gegen Einrichtungen der Bundesrepublik in den Fokus rückt, denkt man auch im NSA-Untersuchungsausschuss über Abhörsicherkeit nach: Man überlege, mechanische Schreibmaschinen zu reaktivieren.
Der NSA-Untersuchungsausschuss will möglicherweise auf quasi urtümliche Methoden setzen, um sich vor Ausspähung zu schützen. Es werde erwogen, wieder auf mechanische Schreibmaschinen zurückzugreifen, um geheime Dokumente zu verfassen, sagte der Ausschussvorsitzende, Patrick Sensburg (CDU), am Montag im ARD-Morgenmagazin und versicherte: "Ja, kein Scherz."
"Anders als andere Untersuchungsausschüsse untersuchen wir einen laufenden Sachverhalt. Nachrichtendienstliche Tätigkeit läuft noch, findet statt", sagte der CDU-Politiker. "Und wir müssen natürlich versuchen, unsere interne Kommunikation sicher zu halten, verschlüsselte E-Mails senden, Krypto-Telefone benutzen und andere Dinge, die ich hier jetzt natürlich nicht sage."
Der Untersuchungsausschuss arbeitet die Überwachungsskandal rund um den US-Geheimdienst NSA auf, der vor einem Jahr mit dem Beginn der Snowden-Enthüllungen ins Rollen kam. Vor wenigen Tagen waren die Fälle von zwei mutmaßlichen Spitzeln beim Bundesnachrichtendienst und im Verteidigungsministerium bekanntgeworden, die Informationen an US-Geheimdienstler geliefert haben sollen. Derweil gibt es den Verdacht, dass auch der Untersuchungsausschuss Ziel von Spähaktionen sein könnte. (mho)