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Technikirrtümer: Der Niedergang der Concorde

Alexander Stirn
Der Niedergang der Concorde

Vielleicht klappt es diesmal? Das US-Startup Boom hat einen neuen Überschalljet für 55 Passagiere entworfen.

(Bild: Boom)

Wie Industriepolitik nach hinten losgehen kann, am Beispiel der Überschalltechnik.

Fehler fördern den Fortschritt – doch nur, wenn man aus ihnen auch etwas lernt. Technology Review hat deshalb einige Flops der Technikgeschichte ausgewählt und beleuchtet diese näher. In Kürze folgen weitere Artikel über: Radium und Plowshare, Alchemie, 3D-Filme und Geruchskino.

Die Idee war eigentlich ganz pfiffig – zumindest für Menschen, die es eilig haben: früh am Morgen in Paris losfliegen, noch früher am Morgen (gemessen an der Ortszeit) in New York ankommen, kurz nach dem Mittagessen wieder ins Flugzeug steigen und nachts im eigenen Bett einschlafen, zu Hause in Paris. Auch das Flugzeug, das diese Wundertaten vollbringen sollte, war ein Hingucker. Es hieß Concorde und kam mit seiner spitzen Nase, seinem schlanken Rumpf und seinem beeindruckenden Tempo ganz anders daher als all die anderen Flugzeuge: schneller, eleganter, elitärer. Eine Legende, von Anfang an.

Vor allem aber war die Concorde ein typisches Kind der 1960er-Jahre, tief verwurzelt im Glauben, dass technisch alles möglich sei. Und das war es ja auch: Die Concorde war innovativ, ihre Flugleistungen konnten beeindrucken, die Überschalltechnik funktionierte. Nur sinnvoll war das Ganze nicht, zumindest nicht zu jener Zeit. Es war vielmehr ein politisches Prestigeprojekt und damit von vornherein zum Scheitern verurteilt.


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