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Wege aus der Echokammer

Gregor Honsel

(Bild: The Buzzard UG)

Wie soll man bloß der täglichen Nachrichtenflut beikommen? Eine App soll helfen.

Algorithmen helfen wenig, für mehr Durchblick im Mediendschungel zu sorgen. Denn die Folgen bei Facebook & Co. sind bekannt: Echokammern und Selbstradikalisierung. Die Macher von „Buzzard“ setzen dem die Urteilskraft des Menschen entgegen. Ein rund 15-köpfiges Team wählt täglich drei Themen aus und stellt zu diesen Themen vier bis sechs Kommentare oder Hintergrundberichte zusammen.

Ihre Auswahlkriterien stellt die Redaktion ausführlich dar: Im Fokus stehen kontroverse gesellschaftspolitische Themen, zu denen eine möglichst große Bandbreite an Positionen dargestellt werden soll. Verfassungsfeindliche oder menschenverachtende Beiträge bleiben außen vor. Neben etablierten kommen auch viele weniger geläufige Quellen zu Wort. Dazu sichtet das Team nach eigenen Angaben regelmäßig 1700 Medien.

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Eine eigene Redaktion fasst die Beiträge zu 30-Sekunden-Texten zusammen. Das bringt zwar die zentralen Argumente auf den Punkt, ist aber auch ähnlich dröge zu lesen wie eine Agenturmeldung. Wem das nicht gefällt, der kann jederzeit die Originaltexte anklicken.

Mitunter werden die Stücke auch mit einem Fact-Checking versehen. Man merkt, dass viel Liebe und Arbeit in der App steckt. Die begrenzte Themenbreite ist einerseits schade, andererseits hilfreich für Menschen mit wenig Zeit. Die App ist kostenpflichtig, aber den Betrag können die Nutzer frei wählen.

Produkt: Buzzard [2]
Hersteller: The Buzzard UG
Preis: frei wählbar

(bsc [3])


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