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iOS 6 am Horizont - Die wichtigsten Neuigkeiten im Überblick

Leo Becker

Die für Herbst 2012 angesetzte iOS-Version bringt prominente Neuerungen bei der Karten-App und Siri, eine neue App namens Passbook sowie viele kleinere Verbesserungen mit, die im WWDC-Keynote-Trubel etwas untergegangen sind. Mac & i hat sie zusammengetragen.

Auch in diesem Jahr verspricht Apple mehr als 200 neue Funktionen für die nächste große iOS-Version. Zwar dürfte der iPhone-Hersteller dabei wie gewohnt etwas großzügig gezählt haben, doch das mobile Betriebssystem umfasst fraglos eine lange Reihe an Neuerungen. Darunter sind neben den groß angekündigten neuen Apps und Funktionen auch zahlreiche Detailverbesserungen, über die sich viele Nutzer freuen dürften.

Kopenhagen in der Flyover-Ansicht

Völliges Neuland betritt Apple mit der Karten-App, die erstmals seit dem Bestehen von iOS nicht mehr auf Google Maps aufbaut. Stattdessen speisen sich die neuen Karten und die Verkehrsinformationen aus Apple-eigenen Daten sowie dem Material von Drittanbietern, darunter dem Navi-Spezialisten TomTom. Wie sich diese Mischung im Vergleich zum Platzhirschen Google Maps schlägt, wird sich erst im Alltagseinsatz ab Herbst zeigen können.

Größte Neuerung der App ist zweifellos die Turn-by-Turn-Navigation mit Sprachanweisungen, Verkehrshinweisen und einer 3D-Ansicht – Netzverbindung vorausgesetzt. Ob sich Siri mit der Karten-App auch in Deutschland nutzen lässt, bleibt vorerst unklar. Schön anzusehen ist die neue auf Gestenbedienung ausgelegte Flyover-Ansicht mit 3D-Gebäuden, hier bleibt ebenso wie bei der "Satellitenansicht" abzuwarten, wie viel Material Apple zum Start im Herbst bereitstellt. Flyover verbleibt trotz Zoom-Möglichkeit immer in der Vogelperspektive und bietet deshalb keinen unmittelbaren Ersatz für die bisherige Straßenansicht (Google StreetView).

Routenführung auf dem iPhone 4

Interessant ist, dass Apple erstmals direkt in der Karten-App auf spezielle Dritt-Navigations-Apps verweist [1] – zum Beispiel, wenn der Nutzer Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln abfragt. Das bedeutet zugleich aber auch, dass das Unternehmen möglicherweise auf eine eigene Integration dieser Daten, die bislang Bestandteil von Google Maps waren, komplett verzichten könnte und das Feld den Drittanbietern überlässt.

Die Sprachassistentin Siri hält mit iOS 6 auch Einzug auf dem iPad 3 und besitzt darüber hinaus – soweit bislang bekannt – zwei neue Fähigkeiten: Das Öffnen von Apps und das Absenden von Status-Updates in Richtung Twitter oder Facebook. Darüber hinaus hat Apple mehr Sprachen implementiert und die integrierten Datenbanken deutlich erweitert – diese decken jetzt auch die Sparten Kino und Film, Restaurants mit Tischreservierung sowie Sportergebnisse ab und ersparen dem Nutzer die eigenhändige Web-Suche nach entsprechenden Informationen. Welche Dienste auch außerhalb der USA unterstützt werden, ist noch unklar, Apple hat zumindest explizit die Ergebnisse aus der deutschen Fußball-Bundesliga und anderen europäischen Ligen angekündigt.

Die ebenfalls angekündigte Integration von Siri in verschiedene Sprachsysteme von Autoherstellern ("Eyes Free") wirft derzeit noch etliche Fragen auf: Informationen zu der konkreten Umsetzung und eventuell nötiger Hardware beantworteten weder Apple noch die genannten Partner aus der Autobranche. iOS 6 unterstützt das weitreichende Bluetooth-Profil "Message Access Profile" (MAP) – möglicherweise ist die tiefergehende Integration in Auto-Systeme über dieses Protokoll vorgesehen.

Nach Twitter in iOS 5 hat Apple in iOS 6 Facebook sowie Sina Weibo, den größten Mikroblogging-Dienst in China, als weitere soziale Netzwerke integriert. Der Funktionsumfang entspricht weitestgehend der bekannten Twitter-Anbindung: Nutzer reichen darüber beispielsweise Fotos oder Links weiter und beziehen Kontaktinformationen aus dem Netzwerk. Facebook steuert zusätzlich auch Kalendereinträge und ausführlichere Adressinformationen mit Profilbildchen bei.

Facebook ist auf Wunsch tief in iOS 6 integriert

Als ganz eigene Komponente hat Apple Facebook auch tiefgreifend in den App Store und iTunes Store integriert – Nutzer können nun bevorzugte Apps mit einem "Like" versehen und sehen direkt über den App-Store-Rezensionen, wie vielen der eigenen Facebook-Freunde eine bestimmte App "gefällt". Dies funktioniert außer bei Apps auch mit Musik, Filmen und Fernsehserien im iTunes Store.

Prominente Like-Platzierung im App Store

Die prominente "Like"-Platzierung im App Store ist nicht die einzige Veränderung in Apples digitalen Läden: Diese erscheinen in iOS 6 mit neuer Bedienoberfläche und führen weitere Informationen zu Apps auf, darunter beispielsweise zurückliegende Neuerungen. Der mobile iTunes Store hält einen Verlauf über probegehörte Musik und angesehene Film- und TV-Trailer in der Hinterhand.

Ladebalken im App-Icon direkt im App Store

Der App Store wirft den Nutzer bei der Installation neuer Apps endlich nicht mehr zurück auf den Homescreen, sondern zeigt den Ladebalken selbst an und versieht die heruntergeladene App mit einer "Neu"-Markierung. Ebenfalls praktisch [2]: Zur Installieren eines App-Updates muss man kein Passwort mehr eingeben, auch zuvor oder auf anderen Geräten heruntergeladene Apps kann man ohne Passwort-Eingabe nachinstallieren.

Push-Einladung zu einem geteilten Fotostream

Der bislang auf den Abgleich von Fotos zwischen eigenen Geräten beschränkte iCloud-Dienst Fotostream gibt sich in iOS 6 teilfreudig: Der Nutzer hat die Möglichkeit, Fotos auszuwählen und diese anschließend an einen klar definierten Kreis an Personen in Form eines Fotostream-Albums weiterzugeben – dies läuft über eine Einladung an eine E-Mail-Adresse beziehungsweise Apple-ID. Der auf diese Weise Eingeladene erhält dann eine Push-Benachrichtigung auf seinem iOS-6-Gerät oder einem Mac mit 10.8 und die Option, den geteilten Fotostream zu abonnieren. Über neu hinzugefügte Fotos wird ebenfalls per Push-Nachricht informiert.

Neue Fotostream-Fotos, teils mit Kommentaren

Jedes Foto lässt sich mit einem "Like", das dieses Mal in keinem Zusammenhang mit der Facebook-Integration steht, markieren und kommentieren – auch darüber informiert dann direkt eine Push-Nachricht. Wer den geteilten Fotostream angelegt hat, kann diesen jederzeit wieder löschen, neue Personen hinzufügen oder andere wieder ausladen. Will er die Bilder auch Nutzern ohne iOS-6-Gerät oder Mountain-Lion-Mac zeigen, muss er den Fotostream als öffentlich markieren und erhält dann eine URL, die sich per Browser aufrufen lässt.

Share-Ansicht mit verschiedenen Möglichkeiten, um einen Link weiterzugeben

Rundum erneuert hat Apple die Share-Ansicht, die in etlichen hauseigenen Apps steckt und die auch für Dritt-Apps gedacht ist: Diese zeigt nun Icons für die Dienste und Funktionen an, die ein Nutzer jeweils anwählt, beispielsweise um einen Link in Safari zu kopieren oder diesen an Facebook weiterzuleiten. Die neue Teil-Ansicht erstreckt sich unter Umständen über mehrere Homescreen-artige Seiten und gibt damit Dritt-Entwicklern die Möglichkeit, eigene Dienste dort ausgiebig zu integrieren.

Passbook hat Apple auf der WWDC-Keynote ebenfalls ausführlich vorgestellt: Die neue App übernimmt die Verwaltung von Bord-, Kunden- oder Eintrittskarten mit Strichcode und präsentiert diese entweder zeit- oder ortsbasiert dem Nutzer.

Vorder- und Rückseite einer Muster-Bordkarte in Passbook

Die gesammelten Karten lassen sich live aktualisieren – ein Anbieter kann beispielsweise Gate-Änderungen direkt an die digitale Bordkarte übermitteln. Hier liegt es nun in der Hand von Unternehmen und Entwicklern, für eine entsprechende Anbindung zu sorgen und die eigenen Karten in Passbook-kompatibler Form anzubieten. Noch fehlt eine Zahlungsschnittstelle, doch könnte Apple diese recht problemlos zu einem späteren Zeitpunkt nachliefern – das Interesse an einer derartigen Anbindung dürfte groß sein, immerhin schmückt sich der iPhone-Hersteller inzwischen mit über 400 Millionen iTunes-Kunden, die ihre Kreditkartendaten hinterlegt haben.

Bitte nicht stören zu bestimmten Zeiten

Ein neuer Nicht-Stören-Schalter in den iOS-Einstellungen unterdrückt sämtliche Signale für neue Anrufe oder Benachrichtigungen, selbst das Display leuchtet dann bei Empfang nicht mehr auf. Die Funktion lässt sich entweder generell ein- und ausschalten oder als regelmäßig wiederkehrende Ruhezeit festlegen, beispielsweise über Nacht. Dabei lässt sich festlegen, ob man Anrufe von jedermann, niemandem, den eigenen Favoriten oder aber bestimmten Adressbuchgruppen doch hören und sehen möchte. Als Besonderheit lässt sich zuschalten, dass ein Anrufer trotz Ruhezeit klingelt, falls er innerhalb von drei Minuten zweimal anruft.

iMessage-Benachrichtigungen wahlweise nur für Adressbuch-Kontakte

Überhaupt fallen die Benachrichtigungseinstellungen mit iOS 6 teils umfangreicher aus: Dem Nutzer bleibt die Wahl, Kalender-Benachrichtigungen auch mit spezifischem Vibrationsalarm signalisiert zu bekommen, der Hinweiston lässt sich nun auch in den Benachrichtigungseinstellungen und nicht mehr nur in den Toneinstellungen festlegen. Die iMessage-Nachrichten-Einstellungen erlauben künftig (ebenso wie Game Center und die geteilten Fotostreams), nur neue Nachrichten von Personen aus dem eigenen Adressbuch zu signalisieren.

Statt Anrufe einfach nur abzulehnen, kann der Nutzer nun direkt mit einer Textnachricht reagieren oder sich später an den Rückruf erinnern lassen, beispielsweise nach einer Stunde oder beim Verlassen des aktuellen Aufenthaltsortes.

Willkommene Neuerungen weisen auch Apples Standard-Apps Mail und Safari in iOS 6 vor. Der Browser zeigt nicht nur synchronisierte iCloud-Bookmarks, sondern auch auf anderen Geräten geöffnete Tabs an – solange Safari dort nicht im privaten Surf-Modus läuft.

Vollbildansicht in Safari auf dem iPhone

Praktisch ist auch der neue Vollbildmodus auf dem iPhone: Dieser blendet neben der Adressleiste auch Statusleiste und die untere Tab-Leiste aus und bietet damit erheblich mehr Platz zur Webseitendarstellung. Scrollt man nach oben, zeigt der Browser die Adresszeile und Suchleiste wieder an – auch das Zurückkehren zur vorherigen Seite ist in der Vollbildansicht möglich. Die ebenfalls über iCloud synchronisierte Safari-Leseliste hält vorgemerkte Artikel unter iOS 6 in einer Offline-Version vor, die dann ohne Netzverbindung gelesen werden kann. Nicht zuletzt hat Apple die JavaScript-Ausführung beschleunigt, gerade auf Geräten mit A5-Prozessor wirkt der Browser in iOS 6 tatsächlich nochmals einen Tick flotter. Safari unterstützt außerdem das HTML-Element "input", sodass Nutzer auf vielen Seiten Fotos und Videos direkt aus dem Browser hochladen können.

Fotos und Videos lassen sich nachträglich in eine E-Mail einfügen

Neben der aus Mountain Lion bekannten VIP-Funktion in der Mail-App, die E-Mails bestimmter Personen hervorhebt und in einem eigenen Verzeichnis sammelt, zeigt die mobile Version des Mail-Clients nun auch markierte Mails gesammelt in einem eigenen Ordner an. Für VIPs bietet Mail außerdem eigene Benachrichtigungseinstellungen an. Längst überfällig war die praktische Möglichkeit, Fotos und Videos auch nachträglich noch einer bereits angelegten E-Mail hinzuzufügen ohne den umständlichen Umweg über die Zwischenablage nehmen zu müssen – stattdessen wählt man das Bild über das Pop-Up-Menü der Texteingabe aus.

Schnellzugriff auf die Entwürfe durch Gedrückthalten des Buttons zum Anlegen einer neuen E-Mail

Ein längeres Gedrückthalten des Buttons zum Erstellen einer neuen E-Mail ruft sofort eine Übersicht aller Entwürfe auf. Höchst willkommen ist auch eine Neuerung für Nutzer mehrerer E-Mail-Accounts: Man kann jedem Konto endlich eine eigene Signatur zuweisen, dies war bisher – Jailbreak-Tweaks ausgeklammert – schlicht nicht möglich. Neue E-Mails lassen sich in iOS 6 um die längst aus etlichen Apps bekannte Ziehgeste abrufen – dadurch wird ein Button in der Tab-Leiste frei, der nun eine direktes Markieren geöffneter E-Mails erlaubt.

Find my Friends: Vertraute Personen automatisch über das Ankommen oder Verlassen bestimmter Orte in Kenntnis setzen

Neuigkeiten gibt es auch bei Apples Such-Diensten mit angeschlossener App: Find my Friends informiert künftig auf Wunsch per Geofencing darüber, wenn eine Kontaktperson, die das erlaubt haben muss, einen bestimmten Ort erreicht oder verlässt. Alternativ kann der Nutzer selbst einen Dritten darüber automatisch in Kenntnis setzen, wenn er eine bestimmte Adresse aufsucht.

In Find my iPhone gibt es einen neuen Lost-Modus, der das iPhone sperrt und optional eine Telefonnummer im Lockscreen anzeigt, über die ein ehrlicher Finder direkt Kontakt aufnehmen könnte. In diesem Modus merkt sich der Dienst außerdem die Standortwechsel von Geräten, so dass sich diese nachverfolgen lassen.

iMessage- und FaceTime-Nutzer dürften sich darüber freuen, dass Apple mit iOS 6 auf Wunsch die eigene Mobilnummer mit der Apple-ID verknüpft – dadurch landen die an die iPhone-Nummer gerichteten Textnachrichten oder FaceTime-Anrufe beispielsweise auch auf dem iPad.

Account-Bündelung aus Mobilnummer und E-Mail-Adressen

Zudem hat Apple den iMessage-Empfang auf mehreren Geräten deutlich verbessert: Nimmt man die Konversation auf einem Gerät entgegen, klingeln die anderen eigenen Geräte bei neuen Nachrichten in einer Unterhaltung nicht mehr permanent weiter. Auch zeigt iMessage die bereits auf einem Gerät gelesenen Nachrichten auf den anderen Geräten dann nicht mehr als neu an und entfernt sinnigerweise die Icon-Markierung sowie angesammelte Push-Nachrichten.

Die iOS-Einstellungen zeigen Apps, die auf Standort, Adressbuch, Termine, Erinnerungen und Fotos zugreifen

Apps müssen sich in iOS 6 nicht mehr nur für die Standortabfrage die Erlaubnis des Nutzers einholen, sondern auch beim Zugriff auf Adressbuch, Kalender, Erinnerungen sowie die Fotobibliothek. Die Datenschutz-Einstellungen verwaltet der Nutzer nun für diese vier Kategorien und hat dort die Möglichkeit, einzelnen Apps die bereits gewährte Erlaubnis jederzeit wieder zu entziehen. Entwicklern steht weiterhin frei, den Erlaubnis-Dialog anzupassen und dem Nutzer dort eine Begründung für den gewünschten Datenzugriff zu liefern. Einen zusätzlichen Schutz bietet dies zweifellos, allerdings können die vermehrten Erlaubnisdialoge auch schnell zur Abstumpfung führen, sodass der Nutzer sie schlicht ungelesen abnickt. Auch weiß der Nutzer weiterhin nicht, was mit seinen Daten letztlich geschieht – ist die Erlaubnis erst erteilt, kann die App nicht nur lokal auf die Adressen zugreifen, sondern diese natürlich auch gesammelt an den Server eines Anbieters übertragen.

Die Erinnerungen-App erlaubt in iOS 6, eine beliebige Adresse für ortsbasierte Hinweise einzutragen, bislang musste der gewünschte Erinnerungsort im Adressbuch hinterlegt sein. Mit iOS 6 können außerdem Dritt-Entwickler eigene Apps schreiben, die auf die über iCloud synchronisierte Erinnerungsdatenbank zugreifen – ausgeklügelte Alternativen zu Apples eher konfuser Erinnerungen-App sollten deshalb nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

Tastatur mit Umlauten auf dem iPad

Momentan ist auch wieder ein deutsches Tastaturlayout in iOS 6 enthalten, das die Umlaute direkt anzeigt – dieses war auch in der Beta von iOS 5 vertreten, hatte es damals allerdings nicht in die finale Fassung geschafft. iCloud gleicht nun außerdem das eigene Wörterbuch aus Korrekturen und Wortergänzungen zwischen den eigenen Geräten ab.

iOS 6 zeigt den Ordnernamen, in dem die gesuchte App steckt

Erwähnenswert ist auch, dass Spotlight endlich den Namen des Ordners anzeigt, in dem sich eine gesuchte App versteckt. Das Adressbuch kann der Nutzer in iOS 6 ausgiebiger durchsuchen – zum Beispiel zeigt es nach Eingabe einer Mobilfunknummer den zugehörigen Kontakt an.

Ebenfalls neu: Eine Uhr-App für das iPad

Eine neue Uhr-App für das iPad ist eher unter den Kleinigkeiten zu verbuchen. Apple lässt mit iOS 6 endlich auch FaceTime-Anrufe über UMTS zu und hat die Bedienhilfen erneut erweitert: Ein neuer Guided-Access-Modus kann den Home-Button und bestimmte App-Funktionen auf Wunsch deaktivieren und beim Vorlesen von Text zeigt iOS 6 jeweils das "aktive" Wort an. Game Center unterstützt künftig "Challenges" – eine Herausforderung an andere Spieler, eine bestimmte Punktzahl zu schlagen. Das Spielenetzwerk sucht Mitspieler mit iOS 6 auch über Facebook, wenn gewünscht.

Brachte iOS 4 den schnellen App-Wechsel und bestimmte Hintergrundaktivitäten und iOS 5 das Benachrichtigungszentrum sowie die Loslösung von iTunes, enthält iOS 6 keine grundlegenden System-Änderungen. Es zeigt sich mit den neuen Apps den überarbeiteten Siri-Funktionen und den erfreulichen Detailverbesserungen statt dessen runder als die Vorgänger. Dabei gibt es im Vergleich mit spezifischen Funktionen in Android und anderen mobilen Betriebssystemen durchaus noch Verbesserungspotenzial: So fehlt iOS weiterhin eine zentrale Schnittstelle, über die Apps einfach untereinander kommunizieren und Daten austauschen können. Auch wirkt der auf jeweils vier Icons begrenzte und seit iOS 4 unveränderte App-Switcher wenig komfortabel und vergleichsweise unübersichtlich. Dass Apple solch große Komponenten noch nachrüstet, ist zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich. Kleinigkeiten werden sich bestimmt noch ändern bis Herbst, wenn iOS 6 als Gratis-Update für alle iPhones ab dem 3GS, den iPod touch der vierten Generation sowie das iPad 2 und 3 erscheint. Besitzer älterer Geräte müssen sich auf die ein oder andere fehlende Funktion [3] einstellen. (lbe [4])


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https://www.heise.de/-1620409

Links in diesem Artikel:
[1] http://waxy.org/2012/06/busting_the_ios_6_transit_map_myths/
[2] https://www.heise.de/news/iOS-6-verbessert-App-Store-Anbindung-1616495.html
[3] https://www.heise.de/news/iOS-6-Einschraenkungen-bei-aelteren-Geraeten-1616879.html
[4] mailto:lbe@heise.de