Schöner suchen

Wer noch google.de aufruft, ist selbst schuld. Komfortabler arbeiten lässt es sich mit der in den Browser integrierten Suchfunktion – vor allem, wenn man dort alle wichtigen Suchmaschinen parat hat.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Michael Riepe

An Suchmaschinen wie Google oder Bing führt kein Weg vorbei. Doch die Inhaltsverzeichnisse des Web finden keineswegs alles, schon gar nicht auf Anhieb. Wer etwa die Kontaktdaten eines ehemaligen Kollegen, eine Umgebungskarte des Münchener Hauptbahnhofs, die Übersetzung des spanischen Wortes „buscador“, die chemische Zusammensetzung von Polyvinylchlorid (PVC) oder ein Buch des Literatur-Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa sucht, wird in einschlägigen Verzeichnissen meist schneller fündig.

Deren Zahl geht in die Zehntausende, wenn nicht mehr. Meta-Suchmaschinen wie MetaGer nutzen einige davon, jedoch bei Weitem nicht alle. Telefon- oder Wörterbücher etwa bleiben in der Regel ebenso außen vor wie die Kataloge von Herstellern, Händlern oder Verlagen. Wer dort suchen will, muss die entsprechenden Seiten direkt ansteuern.

Erheblich leichter geht das mit der integrierten Suchfunktion moderner Browser wie Firefox (ab Version 2) oder Internet Explorer (ab IE 7) – vor allem, wenn man mehrere Verzeichnisse nacheinander abfragen will. Zwar bieten die Browser von Haus aus nur einige ausgewählte Suchmaschinen an, etwa Google oder Wikipedia. Die Liste lässt sich jedoch beliebig erweitern.

Dazu genügt es manchmal, die gewünschte Suchseite aufzurufen. Wer etwa mit Firefox das Deutsch/Englisch-Wörterbuch dict.leo.org besucht und die Liste der Suchmaschinen aufklappt, findet nahe dem Ende den Eintrag „LEO Eng-Deu hinzufügen“. Ein Klick installiert das angebotene Plug-in permanent im persönlichen Profil des Nutzers. Beim Internet Explorer führt der Weg über das Dropdown-Menü rechts neben dem Suchfeld und die Funktion „Suchanbieter hinzufügen“. Google Chrome registriert in Webseiten eingebundene Such-Plug-ins automatisch.

Stellt eine Webseite kein eigenes Plug-in zur Verfügung, empfiehlt sich ein Besuch beim Mycroft-Projekt, das Tausende von Plug-ins aus unterschiedlichen Kategorien bereithält – selbstverständlich auch eins für die eigene Suchfunktion. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Nutzer dort nicht fündig wird, bietet searchplugins.net eine Liste von über 10 000 Plug-ins, allerdings ohne die Möglichkeit, die Suche auf bestimmte Kategorien einzugrenzen.

Dafür stellt die Seite einen einfach zu bedienenden Plug-in-Generator für Firefox und IE zur Verfügung. Der Anwender muss lediglich einen Namen und eine Such-URL eingeben und kann anschließend das Plug-in per Mausklick installieren. Die URL kann man in der Regel leicht erzeugen, indem man in der gewünschten Suchmaschine den Begriff TEST eingibt und anschließend den Inhalt der Adresszeile kopiert.

Leider erlaubt es searchplugins.net nicht, ein generiertes Plug-in in einer Datei zu speichern, sodass der Nutzer die Prozedur wiederholen muss, wenn er unterschiedliche Browser oder Accounts verwendet. Firefox-Nutzer können sich damit behelfen, das Plug-in aus einem Nutzerprofil ins andere zu kopieren; die Dateien sind im Unterverzeichnis searchplugins zu finden. Nach einem Neustart des Browsers taucht das neue Plug-in in der Auswahlliste auf. Allerdings übersetzt Firefox Plug-ins in sein eigenes Format, sodass sie sich unter Umständen nicht mit anderen Browsern nutzen lassen. Wer ein generisches Plug-in benötigt, muss es selbst schreiben – vorzugsweise im OpenSearch-Format, das viele gängige Browser verstehen. Das Listing zeigt ein einfaches Plug-in für die iX-Artikelsuche, die bedauerlicherweise bislang ohne diesen Komfort auskommen musste.

Beachtung verdient der Platzhalter {searchTerms} im Url-Element, den der Browser durch den entsprechend codierten Suchbegriff ersetzt. Soll das Plug-in auch mit dem Internet Explorer funktionieren, ist die Angabe method="get" obligatorisch, da der IE die POST-Methode nicht unterstützt. Firefox beherrscht darüber hinaus weitere Funktionen, etwa das Abrufen von Suchvorschlägen oder automatische Updates für Such-Plug-ins. Näheres dazu ist auf den Mozilla-Developer-Seiten zu finden.

Wer ein OpenSearch-Plug-in – auch für andere Dienste – auf der eigenen Webseite bereitstellen möchte, muss lediglich deren head-Element um den Eintrag <link rel="search" type="application/opensearchdescription+xml" title="<Titel>" href="<Url-der-Datei>" /> ergänzen. Der angegebene Titel sollte dem Inhalt des ShortName-Elements entsprechen. Firefox kann man die Datei jedoch auch einfach unterschieben; beim nächsten Start konvertiert er sie automatisch in sein internes Format und fügt die neue Suchmaschine der Auswahlliste hinzu.

www.ix.de/ix1011141

Mehr Infos

Listing: Plug-in für die iX-Artikelsuche

 <?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<OpenSearchDescription xmlns="http://a9.com/-/spec/opensearch/1.1/">
<ShortName>iX-Artikelsuche</ShortName>
<Description>Beschreibung des Plug-ins</Description>
<Url type="text/html" method="get"
template="http://www.heise.de/ix/suche/?q={searchTerms}&amp;rm=search"/>
<Contact>mr@ix.de</Contact>
<Image width="16" height="16">http://www.heise.de/favicon_ix.ico</Image>
<InputEncoding>UTF-8</InputEncoding>
</OpenSearchDescription>

(mr)