Mac & i 2/2017
S. 12
Report
Apple in Deutschland
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Heimvorteil USA

Warum Apple den deutschen Markt vernachlässigt

Deutschland gehört zu den wichtigsten Absatzmärkten von Apple. Dennoch sind viele Kunden hierzulande unzufrieden. Manche Dienste aus den USA fehlen ganz, andere ins Deutsche übertragene funktionieren nicht so gut wie das Original. Eine Suche nach möglichen Ursachen.

In der Apple-Bilanz (siehe auch Seite 19) kann man zwar nicht genau sehen, wie viel Umsatz der Konzern in Deutschland macht. Es dürfte sich aber um einen der wichtigsten Märkte für Apple handeln: Experten gehen davon aus, dass Deutschland nach den USA, China, Japan und Großbritannien im Ranking weltweit auf Platz fünf liegt, jedenfalls deutlich vor anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande oder der Schweiz. Daher ist es kein Zufall, dass Apple sein Hauptprodukt, das iPhone, seit Jahren in Deutschland am gleichen Tag auf den Markt bringt wie in den USA.

Beim Zubehör wagt es Apple hingegen schon, das Publikum in den deutschsprachigen Ländern zu brüskieren. So war beispielsweise die Tastatur des iPad Pro viele Monate lang nur in einem QWERTY-Layout ohne deutsche Umlaute zu haben. Hier konnte das Schweizer Unternehmen Logitech aushelfen, das lange vor Apple auch lokalisierte Tastaturen im Angebot hatte. Doch im Vergleich zu den Kernfunktionen des iPhone und anderer Apple-Produkte sind fehlende Umlaute auf einer iPad-Tastatur nur Kleinigkeiten. Wenn es um zentrale Funktionen und Dienste geht, sind die User allein auf Apple angewiesen und können nur schwer auf andere Unternehmen ausweichen.

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