Kartellwächter wollen Facebooks Instagram-Kauf prüfen
In Großbritannien prüft die Handelsaufsicht derzeit, ob die Übernahme von Instagram durch Facebook genauer unter die Lupe genommen werden muss. In den USA läuft eine solche Prüfung bereits.
Die britische Handelsaufsicht will die Übernahme des Fotodienstes Instagram durch Facebook prüfen. Das berichtet der Guardian und verweist dabei auf einen Eintrag auf der Website des Office of Fair Trading (OFT). Laut dem Bericht ist die Regulierungsbehörde besorgt, dass Facebook nach der Übernahme die Möglichkeit abstellen könnte, Fotos aus Instagram zu anderen sozialen Netzwerken hochzuladen. Darüber hinaus könne das Hochladen zu Facebook aus anderen Apps ebenfalls verhindert werden.
Entwickler von Foto-Apps sowie andere soziale Netzwerke können deswegen bis zum 5. Juli Kommentare und Beschwerden an das OFT richten. Wenn danach ein Verfahren gerechtfertigt erscheint, kann es durch die Behörde selbst verfolgt werden oder aber sie verweist es zum 23. August an die Wettbewerbskommission des Vereinigten Königreichs.
Noch ist dem Artikel zufolge aber nicht klar, ob das OFT den Kauf überhaupt prüfen darf. Zuständig ist sie nur für Zusammenschlüsse, bei denen ein Unternehmen entsteht, das pro Jahr mehr als 70 Millionen Pfund (rund 87 Millionen Euro) Umsatz macht oder 25 Prozent Marktanteil erreicht. Facebook habe aber noch keine Zahlen über den eigenen Umsatz in Großbritannien veröffentlicht; auch sei unklar, wie groß der Marktanteil des Portals bei Fotouploads in Großbritannien ist. Angesichts einer möglichen Prüfung in Großbritannien hat Facebook gegenüber dem Guardian mitgeteilt, dass das Unternehmen weiterhin eng mit dem OFT zusammenarbeiten werde und jede aufkommende Frage beantworten wolle.
Eine Prüfung des überraschenden Deals könnte einen weiteren Stolperstein für Facebook darstellen. Bereits Ende Mai hatten die US-Wettbewerbshüter der Federal Trade Commission (FTC) angekündigt, den Kauf von Instagram ausführlich zu prüfen, wie CNet berichtete. Dabei solle durch die Prüfung einer großen Zahl von Dokumenten festgestellt werden, ob die Übernahme genehmigt kann. (mho)