Readly will noch 2014 in Deutschland Flatrate für Zeitungen einführen
Nach Spotify will nun ein weiteres schwedisches Unternehmen einen digitalen Medienmarkt mittels Flatrate umkrempeln: Noch in diesem Jahr sollen auch deutsche Nutzer für einen festen Monatspreis Zugriff auf Hunderte E-Paper erhalten.
Das schwedische Unternehmen Readly will seine Flatrate für Zeitschriften noch in diesem Jahr auch in Deutschland anbieten. Das sagte Mitgründer Henrik Barck dem Branchendienst PV Digest. Für einen festen Monatspreis bietet der Dienst den Nutzern Zugriff auf aktuelle und alte Ausgaben von mehr als 500 E-Papern. Schwedische Nutzer können dabei auch auf das britische und US-amerikanische Zeitungsangebot zugreifen. Bislang gibt es das Angebot in Schweden (für monatlich 99 Schwedische Kronen, also rund 11 Euro), den USA (10 US-Dollar/7,60 Euro) und Großbritannien (10 Pfund/rund 12,50 Euro) , hierzulande wird es wohl 10 Euro kosten. Zugehörige Apps gibt es für iOS, Android, Windows 8 und die Kindle Fire.
Readly befindet sich demnach bereits in Gesprächen mit deutschen Verlagen und gibt sich optimistisch, zur Einführung ein großes Angebot bereitstellen zu können. Wo man bereits aktiv sei, gebe es ein gutes Wachstum. In Schweden seien die Vertriebspartner sehr zufrieden und sie hätten sich auch nicht selbst geschadet, da 97 Prozent der Leser Neukunden seien. Weitere Zahlen wollte Barck aber nicht nennen. Für Verlage sei es jedenfalls sehr einfach, ihre Titel in Readlys Katalog zu integrieren. Der könne mit der digitalen Konkurrenz von Film- und Musikindustrie mithalten, ist er sicher.
In dem Gespräch macht Barck auch deutlich, dass sein Unternehmen das Leseverhalten auswertet und auch die Verlage in Echtzeit Zugriff auf diese Informationen haben – jeweils für ihre eigenen Titel. Demnach liest ein Readly-Kunde im Durchschnitt 7 bis 8 Zeitschriften pro Monat, eine Zahl, die man mit einem größeren Angebot noch steigern wolle. Die Titel würden dabei im Schnitt rund 17 Minuten lang gelesen, fast jeder Zweite lese mehr als die Hälfte aller Seiten. Anhand dieser Statistiken werde auch berechnet, wieviel die Verlage jeweils erhalten. Insgesamt sollen 70 Prozent der Einnahmen ausgeschüttet werden.
[Update 03.09.2014 – 11:30 Uhr] In einer früheren Version der Meldung, waren die umgerechneten Preise falsch zugeordnet. Das wurde korrigiert. (mho)