Streit über WhatsApp: Facebook soll in Brasilien 10,4 Millionen Euro Strafe zahlen
Facebook soll im brasilianischen WhatsApp-Streit umgerechnet rund 10,4 Millionen Euro zahlen, weil das Unternehmen keine Nutzerdaten seines Messengerdienstes herausgibt.
Facebook soll in Brasilien 38 Millionen Real (10,4 Millionen Euro) Strafe zahlen, weil das Unternehmen keine Chatprotokolle von Nutzern seines Messengerdienstes WhatsApp herausgibt. Das geht aus einer Mitteilung des Staatsanwalts des Bundesstaats Amazonas hervor.
Die brasilianischen Justizbehörden versuchen schon seit längerem vom WhatsApp-Besitzer Facebook Chatprotokolle für Ermittlungen in Kriminalfällen zu erhalten. Die Behörden des südamerikanischen Landes werfen Facebook vor, seinen rechtlichen Verpflichtungen nicht nachzukommen, indem das Unternehmen Informationen über Verdächtigte zurückhielte.
WhatsApp in Brasilien schon dreimal vollständig gesperrt
Im Streit über die Herausgabe von Nutzerdaten durch WhatsApp-Besitzer Facebook ließen die brasilianischen Behörden den Messengerdienst binnen eines Jahres dreimal landesweit sperren. In mehreren Fällen wurde die Sperre jedoch vorzeitig aufgehoben.
WhatsApp wird in Brasilien stark genutzt. Erst im April stellte das Unternehmen komplett auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung um, sodass auch WhatsApp keinen Zugriff mehr auf die Unterhaltungen hat. (anw)