Make Magazin 2/2016
S. 3
Editorial
Peter König

Make wird fünf!

Im März 2011 rief die Computerzeitschrift c’t den Bastelwettbewerb „Mach flott den Schrott 2“ aus. Die Aufgabe lautete, aus Computerschrott etwas Neues zu bauen und dabei die alten Teile auf andere Weise zu verwenden, als sich der Hersteller das ursprünglich gedacht hat. Heute würde man das vermutlich schlicht „Upcycling“ nennen, aber dieser Begriff war damals eher ungeläufig.

Der Wettbewerb hatte Folgen. Nicht nur, dass uns die c't-Leser mit ihren skurrilen, nützlichen oder einfach nur schönen Konstruktionen überraschten, wie etwa Ruedi Wey mit seinem Flieger, der zur Feier des Tages oben nochmal seine Runde drehen darf. Eine weitere Konsequenz war, dass die c’t-Redaktion dem kreativen Umgang mit Technik ein erstes eigenes Sonderheft namens „c’t Hardware Hacks“ widmete. Das erschien dann in der Folge regelmäßig, aber immer häufiger. Nach und nach erweiterte sich das Themenspektrum, was zum verkürzten Namen „c’t Hacks“ führte. Seit 2015 schließlich erscheinen wir unter dem Titel „Make“. Betrachtet man jedoch die ganze Geschichte, dann dürfen wir jetzt unser fünfjähriges Jubiläum feiern.

Der Idee des Upcycling – alias: Mach flott den Schrott – fühlen wir uns aber nach wie vor verbunden. In dieser Ausgabe haben wir ein solches Projekt des aufwertenden Recyclings sogar zum Titelmotiv erhoben: Ausgediente Lautsprecher aus einem Kaufhaus bekommen ein Gehäuse aus Abflussrohren und ein elektronisches Innenleben, sodass Aktivboxen für Smartphone oder PC entstehen (S. 26). Und wussten Sie schon, dass sich die praktisch unverwüstlichen Pfandkästen für Saftflaschen auch prima als stapelbare Gehäuse für Trafos, Kompressoren oder andere Geräte eignen? Die Bauanleitung dafür finden Sie ab Seite 44.

Auf der anderen Seite legen wir unser Motto „Kreativ mit Technik“ inzwischen weiter aus als in unseren Anfangstagen und drucken in dieser Ausgabe zum ersten Mal einen reinen Programmierartikel, ohne direkten Anschluss an ein physisches Bastelprojekt. Ab Seite 96 lernen Sie, mit der kostenlosen Software Pure Data durch Ziehen virtueller Kabel einen Synthesizer zu programmieren. Wir meinen: Auch das ist genügend kreativer Umgang mit Technik, um seinen Platz in der Make von heute zu finden. Was meinen Sie? Wir freuen uns über Rückmeldungen – die Mail-Adresse steht unten.

Unterschrift Peter König Peter König