Distributoren der European Wholesale Group lösen Zweckgemeinschaft auf

Nachdem in den vergangenen 6 Jahren seit der Gründung der EWG die gesteckten Ziele erreicht worden seien, wollen die drei Kooperationspartner ALSO, Copaco und Esprinet nun wieder eigene Wege gehen.

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"Ich bin sehr stolz auf den Erfolg der EWG", erklärt Alex Sozonoff, Chairman und Präsident der European Wholesale Group (EWG), anlässlich der Bekanntgabe der Auflösung dieser europaweiten Zweckgemeinschaft verschiedener IT-Distributionskonzerne. Die EWG war Ende 2002 von damals vier Mitgliedern – der schweizerischen ALSO Holding AG, der niederländischen Copaco N.V., der italienischen Esprinet S.p.A. sowie dem britischen Großhändler Westcoast – als strategische Allianz gegründet worden. Erklärtes Ziel war es, sowohl geografisch als auch im Hinblick auf Kundensegmente, Produktkategorien und Partnerschaften zu wachsen. Dabei sollten die Allianzmitglieder vor allem von den vereinten Kräften im Einkauf profitieren. Neben einer engen Partnerschaft mit Hewlett-Packard schloss die EWG auch Vertriebsallianzen mit Canon und Fujitsu Siemens Computers.

Die angestrebten Ziele seien nun erreicht, betonte Sozonoff und verwies auf die erzielten Erfolge. So waren die EWG-Partner vor sechs Jahren in nur fünf Ländern vertreten, heute sind es 16. Im gleichen Zeitraum habe die Allianz ihren Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden auf 6,1 Milliarden Euro mehr als verdoppeln können. Schon bei Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2008 räumte der EWG-Präsident jedoch ein, dass die Grenzen des Wachstums erreicht seien. Nach einem Umsatzplus von rund 9 Prozent im vergangenen Jahr verzeichnete die Allianz in den ersten drei Monaten 2008 nur noch ein Wachstum von 2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

Während die Geschäftsentwicklung in den Kernmärkten Zentraleuropas weiterhin positiv verläuft, dämpften zuletzt insbesondere die Probleme der finnischen GNT-Gruppe das Ergebnis der Allianz. GNT ist primär in den skandinavischen Ländern, Finnland und dem Baltikum aktiv und war im Frühjahr 2004 zur EWG gestoßen – später übernahm die ALSO Holding den finnischen Großhändler. Ebenfalls 2004 verließ hingegen Westcoast die Allianz. Mitgründer und Westcoast-Chef Joe Hemani verfolgte zu diesem Zeitpunkt eigene Expansionspläne – unter anderem arbeitete er auf die Übernahme von Actebis hin, zu der es jedoch bisher nicht kam. (map)